Mann im Hirschgeweih
Mann im Hirschgeweih, 2002, Bronze, patiniert
Höhe: 2,60 m
Stephan Balkenhol gehört zu den wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen figurativen Skulptur. In seinen Arbeiten greift er auf Motive wie Tiere, Mischwesen und immer wieder die menschliche Gestalt zurück, die er durch mimische Reduktion, verhaltene Geste und schlichte Bekleidung zu einem neutralen Typus entindividualisiert darstellt.
Balkenhol positioniert seine Figuren an Orten und Plätzen, die erst durch seine Figur definiert und in ihrer Besonderheit vom Betrachter wahrgenommen werden.
So auch hier auf der Anhöhe im Angertal. Der Hirsch, in dessen Geweih sich ein kleiner Mensch befindet, steht auf einer für den Betrachter unzugänglichen, weil durch Weidezäune versperrten Wiese. Der Blick wird förmlich in Richtung dieses höchst unspektakulären Hügels gelenkt. Von Zeit zu Zeit wird die Szenerie durch weidendes Vieh belebt. Diese fast schon groteske Kulisse könnte kaum besser Balkenhols Intentionen unterstreichen. Denn zwischen Vertrautheit und Irritation, so möchte der Künstler seine Skulpturen verstanden wissen.
Eine Wiese im Angertal in Ratingen. In der Mitte steht ein überdimensionierter Tisch, darauf thront ein Hirsch, in seinem Geweih sitzt ein Mann. Seit 2002 eröffnet Stephan Balkenhols Bronzeskulptur den Kunstweg in Ratingen. Es ist ein ironisch-surreales Denkmal, das die Welt der Jagd auf den Kopf stellt. Das Wild, wie zum Verzehr auf einem Tisch präsentiert, widersetzt sich in höchst lebendiger Haltung der Verarbeitung zum Ragout. Und der kleine Mann in seinem Geweih? Wie ein Waidmann wirkt er nicht, eher wie ein Jedermann, den ein unbekanntes Schicksal in diese rätselhafte Lage brachte.
https://www.stadt-ratingen.de/freizeit_kultur_sport_tourismus/museum/sammlung/kunstweg/stefan_balkenhol.php
Comentarios 0
Borrar comentario
Borrar comentario y respuestas