Marienkäfer
Wie Vater grad den Birnbaum pflegt,
wird er von Kummer ganz bewegt.
Das kleine Bäumchen traurig steht
von schwarzen Läusen übersät.
Und war so gut mit Gift gespritzt,
hat scheinbar doch nicht recht genützt!
Derweil der Vater sich besinnt,
wie er nun helfen kann geschwind,
fliegt etwas her, was ist das denn?
Und immer mehr, und ein Gerenn’
fängt über alle Zweige an,
die schwarz mit Läusen angetan.
Der Vater sieht es froh verwundert:
Marienkäfer, mehr als hundert,
die kamen wie auf ein Gebot
in Bäumchens allerhöchster Not.
Sie stürzen auf die Läuse sich,
sie packen sie, und jämmerlich
vergeht die böse, schwarze Brut;
das tut dem Vater wahrlich gut.
Mit zärtlich’ Worten grüßt er sie:
„Lieb Käferchen der Frau Marie,
ihr Gotteskälbchen, vielen Dank,
nun ist mein Bäumchen nicht mehr krank!“
Im Winter sagt die Mutter drum,
fliegt solch ein Käferchen herum
im warmen Raum, wo Schutz es fand,
sagt, wenn es fliegt auf ihre Hand:
„Das bringt mir Glück!“ und hält ganz still,
solang das Käferchen es will.
Otto Nebelthau
10.08.2014 Benrather Schloßpark Düsseldorf
Tom EPL 30/01/2015 21:57
An deinem Gedicht ist was dran. Es passt zu deinem Marienkäfer auf der Dahlie.LG Tom