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Mein Arbeitsplatz

....war dies nicht.
Aber Lebensraum für einige Tiere.

Pottaschefabrik Neustaßfurt


Die Geschichte Neu Staßfurts ist eng mit dem Bergbau verbunden. 1872 wurde der Bau des ersten Schachtes „Agatheschacht“ und der Bau von Beamten- und Arbeiterwohnungen beschlossen. Am 02. Januar 1873 erfolgte dann der 1. Spatenstich zum Bau des Agatheschachtes. 1876 wurden im Schacht wertvolle Lagerstätten mit Steinsalz, Carnalit und Kainit erschlossen. 1882 erbaute man die Fabrik I (Chlorkalium). 1881 wurde der zweite Neustaßfurter Schacht „Hammacher“ in Angriff genommen. 1885/86 entstand die Fabrik II (Sulfat). Mit den Abteufarbeiten eines dritten Schachtes wurde 1888 begonnen. Im selben Jahr baute man die Fabrik III (Chlorkalk). Die Fabrik IV (Pottasche) entstand 1892.
Mit dem Abteufen des Schachtes IV (an der Kreuzung Löderburg-Lust/Unseburg) wurde 1893 begonnen. 1903 traten aus dem abgesoffenen Schacht „Achenbach“ Laugen in das Grubengebäude Neustaßfurt I-III. Zur Abdämmung wurde 1903 eine 120 m hohe, 50 m lange und 3 m breite Mauer errichtet. Aber die Mauer konnte dem Druck nicht ewig standhalten. Es wurden verschiedene Methoden zur Stabilisierung angewandt, die zwar für kurze Zeit einen Erfolg versprachen, die Hoffnung auf eine Stabilisierung der Zuflussmenge erfüllte sich nicht.
1894/95 erbaute man ein neues Verwaltungsgebäude. Später wurde es Konsumschule und anschließend beherbergte es das Kreisgericht Staßfurt. 1912 wurden die Schachtanlagen Neustaßfurt I-III wegen Absaufens aufgegeben. 1912 und 1913 teufte man die Schächte V, VI und VII ab. Der Grubenbetrieb auf den Schächten IV und V wurde 1923 eingestellt. 1928/29 wurden die Fabriken I, II und Teile der Fabrik III abgerissen. 1931 baute man eine neue Dampfkraftzentrale mit einem 110 m hohen Schornstein. Die Schachtköpfe von den Schächten I, II, IV und V mussten 1932 durch die Baufirma Severin Staßfurt gesichert werden.
Auf dem Gelände der ehemaligen Fabrik II entstanden im Zeitraum von 1935 bis 1937 die Produktionsanlangen der Firma Ergethan. 1936 erbaute man die neue Pottaschefabrik. Die alte Pottaschefabrik wurde 1938/39 abgerissen. Im Schacht VI lagerte man 1942/43 Kunstgegenstände ein. In den Grubenbauen der Schachtanlage VI/VII wurde 1944 die Produktion von BMW-Triebwerken ausgebaut und teilweise in Betrieb genommen. 1946/47 vernichteten die Russen die Produktionsanlagen von Ergethan.
1959 siedelt sich der Stahlbau auf dem Gelände des ehemaligen Agatheschachtes an. In der alten Zentralwerkstatt auf dem Pottaschegelände begann man 1962/63 mit der Produktion (RMB) von Bergbaugeräten (unter Tage). Die aus den stillgelegten Kohlengruben unter anderem in Unseburg beschäftigten Bergleute wurden umgeschult und hatten hier nun einen neuen Wirkungskreis. Bis etwa 1980 erfolgte der Bau weiterer Produktionshallen.
Nach der Wende (1990) begann die Privatisierung der Betriebe. Die Sprengung des Schornsteins und der Abbruch der Dampfkraftzentrale wurden 1992 vorgenommen. Der Schachtkopf von Schacht I „Agathe“ musste 1996 erneut gesichert werden. 1998 sicherte man ebenfalls die Schachtköpfe von Schacht II „Hammacher“ und Schacht V erneut.



Im Gegenzug errichtete man in Staßfurt ein neues Werk.

http://www.glatt.com/d/11_presse/11_03_03.htm

Ironie des ganzen..... die Produktion wurde nach kurzer Zeit wieder eingestellt. ........:(((((

Comentarios 25

  • Klaus Degen 02/05/2008 18:07

    Durch das warme Licht kommt der rostige Stahl besonders gut zur Geltung. Der Text ist sehr informativ.....so macht Geschichte Spaß.....

    lg Klaus
  • Georg Götz 01/05/2008 10:56

    Und ich sag noch.... pass auf und mach nicht wieder alles kaputt ;-)

    Klasse Zeitdoku.

    LG
    Georg
  • Zwecke 01/05/2008 10:35

    schließe mich hier trautel an.
    lg horst
  • Trautel R. 01/05/2008 7:11

    ein sehr interessanter begleittext zu dieser aufnahme, die warmen farben haben es mir vor allem angetan.
    einen gelingenden feiertag wünscht dir trautel
  • Uwe Sievers 01/05/2008 0:40

    @Tobias.... war auf der fahrt nach Arbeit.....morgens.
    Uwe
  • Tobias Städtler 01/05/2008 0:20

    Eine eindrucksvolle Dokumentation in kräftigen Farben, ich nehme an im Abendlicht aufgenommen. Auch der Text ist interessant.
    LG Tobias
  • Monn 30/04/2008 21:26

    eine interessante Aufnahme und Doku
    LG Monn
  • kraus-martin 30/04/2008 21:19

    Stark,in gekonnter Technik
    LG martin
  • A.Eugen 30/04/2008 20:40

    Sehr gute Doku mit viel Info!
    Ich wünsche dir auch ein schönes WE!
    gruß Eugen
  • NR 30/04/2008 19:41

    Das hast du aber gut fotografiert - wirkt sehr stark
    LG Norbert
  • Uwe Sievers 30/04/2008 18:59

    @Ralf.... danke das Du dir die Zeit fürs durchlesen genommen hast. ;)
    Uwe
  • Frank-Dieter Peyer 30/04/2008 18:45

    Feine, wenn auch traurige, vorher-nachher Doku!
    LG Frank
  • Ralf Bolte 30/04/2008 18:36

    Das Marode hast Du gut herausgearbeitet!
    vg Ralf
  • Ralf Patela 30/04/2008 18:31

    Mensch Uwe, du hast doch bestimmt Blasen an den Fingern bei so einem langen Text. Danke für die kleine Geschichtsstunde.
    Gruß Ralf
  • Horst Reuther 30/04/2008 18:28

    Aufgebaut und abgerissen, das ist Mode in Deutschland geworden und Du hast es dokumentarisch mit diesem Bild belegt.
    Liebe Grüße, Horst