morinellus

morinellus

Nicht zu verwechseln mit Mortadella.
Dies ist Charadrius morinellus, der Mornellregenpfeifer Skandinaviens.

Es war auch eine Osterüberraschung, allerdings aus dem vorigen Jahrhundert, anno 1982.
Da fielen nicht wie gerade vor ein paar Tagen hier die "ersten" 3 Bachstelzen vom Himmel, sondern 3 solche schon in Skandinavien nicht ganz leicht zu findenden Mornellregenpfeifer.

Auf dem einzigen Stück nackten Ackers inmitten weiter Wiesen und schliefen auf der Stelle vor meiner Nase ein.
Was wirklich ein netter Zug von ihnen war, da ich ohne Kamera unterwegs so noch nach Hause fahren und besser "gerüstet" wiederkommen und sie noch antreffen konnte.
Nach etwas über einer Stunde (!) wachten sie dann auf, nahmen in etwa 10 Minuten schnell ein paar Bissen zu sich und sprangen gen Nordost wieder davon.

Es war erst die zweite Begegnung in dieser Gegend nach einem solchen Vogel, auf den mich 2 Jahr zuvor (im Juni) ein Freund aufmerksam gemacht hatte.
Bis zu einer dritten Begegnung (im Dezember) brauchte es dann über 20 Jahre!
Obwohl diese Art etwa in Holland oder auch im übrigen Norddeutschland sicher schon etwas regelmäßiger angetroffen wird, ist er doch für den einzelnen Beobachter schon eine echte "Rarität".

Anders als viele andere Limikolenarten ist er auch sehr still und wohl auch gern ohne Anschluss an andere Limis, wo er doch einmal rastet. Der letzte winterliche lief allerdings, auch nicht gerade sehr auffällig, mit einem Trupp Goldregenpfeifern in einer Wiese herum.

Von einer einzigen Begegnung mit einer ganzen Familie mit flüggen Jungen im äußersten Nordnorwegen hatte ich ihn auch nicht gerade so kennengelernt, wie er in dem berühmten Buch von Bengt Berg beschrieben war:
Dort bildet er ja mit seiner besonderen Zutraulichkeit am Nest sozusagen den "Prototyp" des menschenfreundlichen Tundravogels, woraufhin bis heute Generationen von Vogelfotografen dortigen Brutvögeln aller Art an den Nestern auf die Nerven gehen!

Dies Bild aus doch recht weit vordigitaler Zeit ist von einem (auch nicht mehr ganz frischen) Poster abfotografiert, aber im Original eigentlich schon ein "recht ordentliches" Foto.
Dieser ist hier Anfang April noch weitgehend im ersten Winterkleid. Der zweite ebenso, der dritte war aber schon im (fast) fertigen Sommerkleid (wie auch der Vogel aus dem Juni, der wohl das "hintere Ende" der Durchzugszeit bezeichnete).