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Jörg Ossenbühl


Premium (Pro), Salmünster

Nabelflechte ?

ich war heute nochmal am Fundort,
das Licht war durch die Bewölkung nicht mehr so hart

diese Flechte...
diese Flechte...
Jörg Ossenbühl

ob es sich um die besagte Nabelflechte handelt kann ich wirklich nicht sagen

der Fundort ist in einem ehemaligen Weinberg

an einem Eingang zu einer kleinen Höhle

Comentarios 3

  • Jörg Ossenbühl 04/04/2013 10:36

    Hallo Ulrich
    vielen Dank für Deine Erklärung zu der Flechte mit den dazugehörigen Informationen.
    ich benutze noch kein Monopod wie auf dem Bild auch zu sehen

    Andrea war leider nicht mit, sie hatte den kalten Ostwind als Ausrede vorgeschoben ;-)
    Das Arbeitsfoto habe ich mit meiner "Immerdabei" mit Selbstauslöser gemacht.
    Ein Monopod habe ich mittlerweile und mein Schwager bastelt mir nach deinen Fotos den dazugehörigen "Kopf". Der Gute hat mal eine uralte Drehbank geschenkt bekommen, die er für solche Arbeiten nutzen kann.
    Wir können uns gerne treffen, bzw. kann ich Dir auf googlemaps den Standort makieren.

    lg Jörg
  • Ulrich Kirschbaum 04/04/2013 5:11

    @Jörg,
    dank Deines nochmaligen Besuches und den Bildern bin ich nun auch der Überzeugung, dass ein vergammelter Pilz wohl nicht in Frage kommt. Wovon sollte er auf dem abgebildeten Substrat gelebt haben? Von den nun immer wahrscheinlicher werdenden Nabelflechten käme in der Tat U. deusta (Rußige Nabelflechte) am ehesten in Frage. Sie hat eine braune, raue Oberseite, die mit zahlreichen, flachen, zylindrischen bis korallenartigen Isidien besetzt ist. (Die Isidien brechen leicht ab, wodurch gesichert ist, dass Pilz und Alge gemeinsam verbreitet werden und zu neuen Flechtenkörpern heranwachsen können --> ungeschlechtliche Vermehrung). Eichler und Cezanne schreiben in ihrer Flechtenflora des Odenwaldes, dass die vier dort gefundenen Nabelflechten (darunter U. deusta) zu den seltensten Blattflechten im Gebiet zu rechnen sind. Sie weisen darauf hin, dass ehemals offene Flechtenfelsen durch fehlende Nutzung der Umgebung (Gehölzentnahme, Beweidung etc.) immer weiter zuwachsen und dadurch den lichtbedürftigen Gesteinsflechten die Existenzgrundlage rauben.
    Wirth schreibt, dass die Art in Mitteleuropa ziemlich selten sei und in alpinen bis montanen Lagen vorkäme (letzteres trifft auf Deinen Fundort zu). Sie ist licht- und feuchtigkeitsbedürftig und bevorzugt silikatische Felsblöcke, die durch Staubauflage nicht zu nährstoffarm sind. Bei seinen Fundortangaben wird der Spessart nicht erwähnt, wohl aber Schwarzwald, Rhön, Taunus, Eifel.
    Ich kenne die Art nur aus Skandinavien (Bild) und würde mich freuen, wenn wir Deinen Fundort bei Gelegenheit einmal gemeinsam in Augenschein nehmen könnten (oder so verführen, wie bei Cladonia digitata).
    Mein Glückwunsch auf jeden Fall zu diesem Erstfund für Dich (und auch für die Erst-Darstellung in der FC).
    mfg Ulrich

    P.S. Deine Arbeitsbilder zeigen mir, dass Du auch mit einem Monopod unterwegs warst (bist Du inzwischen auch auf den Geschmack gekommen? Meines liegt schon im Koffer für La Gomera; ich bin weiterhin von dieser flexiblen und leichtgewichtigen Lösung angetan). Weiterhin schließe ich aus dem Arbeitsportrait, dass Andrea mit von der Partie war. Herzliche Grüße bitte an sie.

  • Jörg Ossenbühl 03/04/2013 15:00

    ich habe mal ein Fachbuch zu Rate gezogen:
    Farbatlas Flechten & Moose von Volkmar Wirth & Ruprecht Düll (Seite 98)
    demnach wäre es Umbilicaria deusta die "Berußte Nabelflechte", bei ihr passt die Beschreibung Lager braun-schwarzbraun, Oberseite dicht mit Isidien besetzt.
    Auch der Lebensraum wie Mittelgebirgslage, Silikatgestein, zeitweise leicht feuchten Felsflächen und lichtreichen Standorten in Zwergstrauchheiden, Magerrasen.
    Wenn ich die Flechte nach dem Tip (Anhand des ersten Fotos von gestern) von Ulrich Kirschbaum richtig bestimmt habe, ist es für mich ein Erstfund.