Neid . . .

Neid . . .

. . . ist nicht gerade eine meiner hervorstechendsten Eigenschaften, aber um seine "Rüti", eine wunderschön gelegene Waldwiese mit sehr ansprechendem Holzhaus auf 1300 m ü.M., beneide ich meinen Kollegen Hans über alle Massen. Dabei habe ich eigentlich keinen Grund dazu, denn wenn ich dort gelegentlich vorbei schaue und Hans "zu Hause" ist, weiss ich: es gibt meistens einen feinen, in der Temperatur gerade richtigen Weisswein, ein kühles Bier allemal.

Die Rüti in voller Blütenpracht ist kaum zu beschreiben, am einfachsten ist es, sich das Paradies vorzustellen. Jetzt gerade blühen am Waldrand Hunderte von Frauenschuhen, und bald einmal werden Feuerlilien die ganze Wiese zum Glühen bringen. Wenn sich Fuchs und Hase - und neuerdings auch der Wolf - Gute Nacht sagen, geht auch Hans ins Bett.

Auf der Rüti verbrachten Hans' Vorfahren stets die Sommermonate mit all ihrem Vieh und der gesamten Habe. Sommerferien gab's so etwa von Ostern bis zum Herbst.

Das waren noch Zeiten - kein Radio, kein Telefon geschweige denn Handy, keinen Laptop und natürlich keine Elektrizität.

Was die da oben wohl die ganze Zeit gemacht haben?