NEPAL1992 - JOMSOM TREK - BEI CHANDRAKOTH

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Von Tag zu Tag laufen die Menschen hier in Nepal mit Lasten von Dorf zu Dorf, deren Umfang und Größe uns eigentlich nur Respekt abzollen kann, sofern man berücksichtigt, mit welchen Mitteln an Schuhwerkzeug und Ausrüstung sie dies bewerkstelligen

Strassen gibt es vielerorts nicht und die Menschen selbst müssen in ihren Dörfern versorgt werden. Soweit Gebiete zwischenzeitlich touristisch erschlossen sind, werden zusätzlich Lebensmittel für die „hungrigen Mäuler“ benötigt, welche die Infrastruktur in den abgelegenen Dörfern selbst zusätzlich nicht hergeben kann. Es herrscht also ein ständiges Kommen und Gehen auf den hiesigen „Highways“.

Die Lasten sind immens, welche von den Trägern generell befördert werden – dies in einem stetigen auf und ab – von Dorf zu Dorf – Tag für Tag - für geringes Salär. Das dabei die Gesundheit im Laufe der Jahre ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird, leuchtet jedem vernünftig denkenden Menschen ein – die Träger selbst jedoch haben aber keine andere Wahl, um sich ihr tägliches Brot zu verdienen. Es sind generell freundliche einfache Leute; kommt man mit Ihnen ins Gespräch, an einer Raststätte, wo diese ihre riesigen Kiepen für eine kleine Zigaretten- oder Teepause kurzfristig abgestellt haben, sind sie sehr bescheiden und freuen sich über jede kleine Geste, die man Ihnen zukommen lässt. Zahlt man Ihnen ganz spontan in einem kleinen Resthouse einen Tee, der hier wirklich nur Pfennige kostet, sind diese Leute mehr als nur dankbar. Umso mehr erstaunt es, dass viele der hier anwesenden Touris diese Leute lediglich als „Mittel zum Zweck zu verwenden scheinen“.

Selbst erlebt habe ich, dass nach getaner „Arbeit“ – sprich Absolvierung der täglichen Wegstrecke - die Damen und Herren Touristen nebst ihren angeheuerten Träger am Tisch der jeweiligen Lodge saßen, um sich persönlich opulent verköstigen zu lassen, während sie ihren Träger - dieser hatte immerhin ihr gesamtes Gepäck (und das ist sehr oft nicht gerade wenig) den gesamten Tag durch die Landschaft getragen, während sie selbst sich den Genüssen der Wanderung hingegeben hatten - mit nur einer Tasse Tee abspeisten. Auf Befragen erhielt man dann die Antwort – er sei doch von ihnen bezahlt worden und könne sich sein Essen selbst kaufen,.

Man kann sich kaum vorstellen, welch erniedrigende Situation dies für einen Menschen darstellen muss; mit welchen Gefühlen diese Leute unter derartigen Vorgaben letztendlich psychisch leiden; dies alles nur weil ein paar Möchtegern Touris nicht wissen, wie sie sich anständig in derartigen Ländern zu benehmen haben, um Achtung und Menschenwürde der dortigen Bevölkerung nicht zu verletzen. Wäre dies ein Einzelfall – ich würde es nicht so drastisch dargestellt dahin schreiben. Es ist Tagtäglichkeit in einem sich bereits seinerzeit ausgeweiteten Kommerz innerhalb der Tourismusbranche der dortigen Entwicklungsländer. Leider ist es so!

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