Paukenschlag
Wir sehen hier einen sogenannten "Winkelhaken", ein wichtiges Arbeitsmittel eines Schriftsetzers.
Die älteste Technik des Setzens war der Handsatz. Der Schriftsetzer setzte aus Blei gegossene Schriften und den Wortzwischenraum in einen so genannten Winkelhaken, den er in der linken Hand hielt, während mit den Fingern der rechten Hand die einzelnen Buchstaben/Zeichen aus dem Setzkasten gegriffen wurden. Vor dem Setzen wurde die Breite des Winkelhakens mit den Quadraten eingestellt. Mit dem so genannten „Frosch“ wurde er dann gespannt. Darauf wurde dann die Setzlinie gelegt. In der Regel konnte man pro Stunde auf diese Weise 1500 Zeichen setzen, was aber von der Schriftgröße abhing (eine 6-Punkt-Schrift war nicht so rasch zu setzen wie eine 10-Punkt-Schrift).
Da die Lettern aus Blei bestanden, musste sehr auf Reinlichkeit geachtet werden, denn die Gefahr einer Bleivergiftung, die tödlich sein kann, war sehr groß. Bevor diese Gefahr erkannt wurde, litten viele Schriftsetzer an der „Bleikrankheit“. Viele Betriebe stellten ihren Auszubildenden kostenlos einen halben Liter Milch oder Kakao zur Verfügung, um durch das darin enthaltene Calcium der Bleikrankheit vorzubeugen.
Der Schwerpunkt des Schriftsetzerberufes galt jedoch der Gestaltung: der Typografie. Zusätzlich war das Herstellen, vor allem aber das Einbringen von Bildelementen in den Satz Teil der Ausbildung. Dazu gehörte der Umgang mit Klischees, also Druckstöcken zur Wiedergabe von Bildern und grafischen Elementen, die im Ätzverfahren aus Zink- oder Auswaschverfahren aus Kunststoffplatten (Nyloprint), seltener als Gravur erzeugt wurden, oder als Linol- oder Bleischnitt. Schriftsetzer erlernten außerdem die Kunst des Schriftmalens, mit der sie eine Schrift exakt nachzeichnen konnten, um sie zum Beispiel mit Farbe oder Gold auf Leder oder Pergament aufzutragen, um Urkunden anzufertigen oder Kunden Vorschläge in Form von „Reinzeichnungen“ vorzulegen. In größeren Druckereien und in der Zeitungsproduktion wurden die Schriftsetzer spezialisiert als sogenannte „Metteure“ für den Zeitungsumbruch, um die fertig gesetzten Artikel und Überschriften in der Mettage zu dem Seitenlayout zusammenzufügen, oder als Akzidenzsetzer, nach innerbetrieblicher Fortbildung auch als Maschinensetzer oder Korrektoren eingesetzt.
dancingqueen74 25/04/2016 16:38
Schön in Szene gesetzt. Als Eckläufer für es den Betrachter direkt zu Spiegelschrift auf der man mit dem Blick bleibt um herrauszufinden was dort gedruckt werden soll. Aber auch der HG und der halbe Rahmen (?) machen es besonders und zu Hingucker! Tolle Arbeit! LG UlliBrunhilde Miebach 25/04/2016 9:22
Wieder so eine besonders gute Detailaufnahme mit sehr informativem Text dazu.Gruß Bruni
Rolf Paul Fütterer 25/04/2016 3:18
Wahrlich ein Paukenschlag!VG Rolf
† werner weis 24/04/2016 10:10
Gutes Altes Handwerk
tomi23 23/04/2016 20:11
herrliches Detail in einer top QualitätLG Tomi
† RS-Foto 23/04/2016 19:45
"Pauken"... auf dem Winkelhaken und "Setzregal" unter dem Pinwandnagel scharf.Der Schärfenverlauf ist genial !
Ein echter Beck..
LG Roland
Willbär 23/04/2016 17:51
Wieder eine ausgezeichnete Arbeit von dir und bei solchen Motiven sind für den Betrachter auch die Erläuterungen sehr wichtig! LG Willbärmario valentini 23/04/2016 13:44
Good photo,very interesting.Günther Weber 23/04/2016 11:31
Erinnert mich mehr an eine Gitarre als an eine Pauke, aber das hat rein gar nichts zu bedeutenLG, Günther
Dampfer96 23/04/2016 10:01
Sehr gut mit der Spiegelschrift.1A abgelichtet.
Gruß Norbert
Sigrid Springer 23/04/2016 9:32
ein gutes Detailfoto +++++LG Sigrid
Günter Pilger 23/04/2016 8:40
Ein Klasse Detail schön gezeigt!VG Günter
Ela Ge 23/04/2016 1:09
Total interessante Info dabei und deine Arbeit is sowieso gut!Vitória Castelo Santos 23/04/2016 0:10
Super super schönes Photo.lg Vitoria
AMABU 22/04/2016 23:52
Tolle ArbeitLG AMABU