Perkeo 6x9
Eine recht interessante 6x9 Rollfilmkamera ist die Perkeo 6x9 von 1928. Herr Prochnow vermutet in seinem Voigtländer Report 3, dass es sich hier um eine nicht in Serie hergestellte Kamera handelt. Dem ist wohl nicht so, denn es existieren Werbeanzeigen aus Italien sowie eine Gebrauchsanweisung in engl. Sprache. Sicher ist, dass diese Kamera nicht in Deutschland verkauft wurde und auch in nur geringer Stückzahl produziert wurde. Die Kamera ist äußerst selten zu finden.
Man könnte diese Kamera als Urtypen der späteren Chain-Gang Spring Kameras (Bessa 1932, Perkeo 3x4, Prominent 6x9, Innos II und Virtus 4,5x6) sehen. Man konnte die gewünschte Entfernung 10-20 Meter und 20 m bis unendlich außen unter dem Standfuß mit einem Schieberegler voreinstellen. Nach Druck auf den Öffnungsknopf klappte der Laufboden auf und die Objektivstandarte schoss in die voreingestellte Entfernungsposition. Unter der Objektivstandarte ist ein Federmechanismus verbaut, der die Standarte auf gezahnten Laufschienen bewegt. Beim Einschieben des Balgens wurde die Feder erneut gespannt. Damit der Film durch den vorschnellenden Balgen nicht angesaugt wurde, hat man lichtdichte Luftansaugschnecken verbaut, die für einen Luftausgleich sorgten.
Jörg Uhlemann 05/01/2024 19:21
Hier muss man sehr genau wissen was man tut. Fehler werden hier sofort sichtbar.Ein edles Gerät, was sicherlich großen Wert hat.
VG Jörg
Engel Gerhard 04/01/2024 12:03
Deine so edlen Preziosen in dieser perfekten Darstellung lassen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen und ich muss darauf achten den Kopf nicht schräg zu halten...Saubere Doku dieser speziell seltenen Kamera. Vielleicht war es diese Grobverzahnung auf den Laufschienen welche den Ausschlag gaben den heimischen Markt auszulassen.. Die Spring-Kameras sind innerhalb der Voigtländerproduktion so speziell mit dem einzigartigen Kettentrieb. Gratulation zu diesem Teil der Firmengeschichte
lieben Gruss Gerhard