Pitigliano - 1
Pitigliano ist eine italienische Kleinstadt mit 3878 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) in der Toskana (Provinz Grosseto), zwischen steil eingeschnittenen Tälern gelegen mit einem mittelalterlichen Stadtkern.
Geografie
Der Tuffstein dieser Gegend ist auf die vulkanische Vergangenheit dieses Teils der Toskana zurückzuführen. Etwa 20 km von Pitigliano entfernt liegt der Bolsena-See, eine Caldera von etwa 14 km Durchmesser. Sie ist das Ergebnis enormer vulkanischer Explosionen, die sich vor etwa 300.000 Jahren ereignet haben. Der Monte Amiata, ein 1738 m hoher erloschener Vulkan ist von Pitigliano aus zu sehen, im Winter ist er ein beliebtes Skigebiet. Pitigliano selbst liegt an den Flüssen Lente und Meleta.
Einziger Ortsteil (Frazione) ist Casone (524 m, ca. 130 Einwohner).
Geschichte
Die Stadt liegt im ursprünglich etruskischen Stammland und ist auf einen ca. 300 m hoch gelegenen Tuffsteinfelsen gebaut. Der Tuff ist auch das hier übliche Baumaterial, das in Ziegelform aus dem Fels geschnitten wird. Pitigliano ist von den tiefen Schluchten der Bäche Lente und Meleta umflossen, die sich im Lauf der Zeit in das Plateau geschnitten haben. Zusätzlich zu den natürlichen Canyons finden sich rund um die Stadt viele sogenannte "Vie Cave", Wegsysteme der Etrusker, die in den Tuffstein gegraben wurden, um auf die der Stadt gegenüberliegenden Talseiten zu gelangen. Diese Etruskerstraßen sind zum Teil mit ausgeklügelten Entwässerungssystemen versehen.
Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1061. Im frühen 13. Jahrhundert gehörte die Stadt zum Besitz der Aldobrandeschi und wurde zum Hauptort der Umgebung. 1293 ging sie dann an die Orsini, Anfang des 17. Jahrhunderts an die Medici, welche sie 1604 in das Herzogtum Toskana eingegliederten. Im Zuge des Risorgimento im 19. Jahrhundert wurde sie Teil des Königreichs Italien.
Die Geschichte der Stadt ist stärker als an anderen Orten der Maremma von Juden mitgeprägt, die im 16. Jahrhundert in Pitigliano Zuflucht vor Verfolgung und Vertreibung fanden. Ein Verein kümmert sich um das jüdische Erbe der Stadt, so dass die Synagoge und das jüdische Viertel („Klein-Jerusalem“) in der Altstadt heute restauriert und wieder zu besichtigen sind.
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