Platz 2 im Aerodynamik-Wettbewerb
Knapp geschlagen von der schwedischen Schrankwand...
Ein beliebter Witz, wenn man auf die Form der Baureihe 155 (bei der Deutschen Reichsbahn jenseits des "Eisernen Vorhang" als Baureihe 250 bezeichnet) zu sprechen kommt.
Ab 1974 konnte man die drei Vorauslokomotiven 155 001 bis 003 (aufgrund ihrer wesentlich größeren Front- und Seitenscheiben und einiger abweichender Komponenten auch gerne "Oma" genannt) auf den Gleisen der DDR beobachten. Nach Abschluß aller Testfahrten folgten 270 Serienlokomotiven, welche von 1977 bis 1984 durch die LEW Hennigsdorf gebaut wurden.
Noch heute bilden die sechsachsigen und 123 Tonnen schweren Maschinen eine wichtige Säule im Güterverkehr auf dem deutschen Schienennetz, ist doch immer noch deutlich über die Hälfte der einst gelieferten Serienloks im Betriebsbestand. Die planmäßigen Leistungen reduzierten sich in der Vergangenheit jedoch nach und nach auf die Traktion von gemischten Güterzügen zwischen den verschiedenen Zugbildungsanlagen im Bereich der ehemaligen DR, aber auch "grenzüberschreitend" beispielsweise nach Seelze, Hagen, Gremberg und Mannheim. Hinzu kommen Einsätze vor schweren Zügen der Montan- und Chemieindustrie.
Einer recht sicheren Zukunft blicken die Loks entgegen, welche von der Mitteldeutschen Eisenbahn Gesellschaft (ein Tochterunternehmen der DB Schenker Rail) übernommen wurden. Eine dieser Lokomotiven wurde im Rahmen einer Hauptuntersuchung übrigens für den Einsatz in Doppeltraktion mit den bei diesem Unternehmen bereits verwendeten Loks der Baureihen 143 und 156.
Ebenfalls recht gesichert ist die Zukunft der ehemaligen 250 250-8 bzw. 155 250-4 beim Thüringer Eisenbahnverein e.V. in Weimar, wo sie einer mustergültigen äußerlichen Aufarbeitung unterzogen wurde und die dortige Sammlung bereichert. Die seit geraumer neue Möglichkeit zum Erwerb von gebrauchten Streckenlokomotiven nutzte in der jüngsten Vergangenheit die Leipziger Eisenbahngesellschaft LEG, welche mit der neu wieder als 250 137-3 bezeichneten ehemaligen 155 137-3 im deutschen Güterverkehr mitmischt.
Als die 250 267-2 (heute 155 267-8) am 2. August 1984 in Halle P abgenommen wurde ahnte wohl niemand, dass sie im "kapitalistischen Westen" einmal vor einem Ganzzug dessen Statussymbols schlechthin zum Einsatz kommen würde: Mit dem damals schlicht als CSQ 60080 bezeichneten "Millionenzug" passiert die Lok auf dem Weg von Sindelfingen nach Bremerhaven den kleinen osthessischen Betriebsbahnhof Oberhaun.
Aufnahmedatum: Montag, 28. März 2011 - 17:39 Uhr || Aufnahmeort: Betriebsbahnhof Oberhaun
[KBS 610 "Nord-Süd-Strecke" / VzG 3600, Kilometer 148,4 / südlich Bad Hersfeld]
Die Museumslok 155 250-4 bzw. 250 250-8 beim TEV in Weimar
"Gemischtes Doppel" aus Baureihe 143 und 156 der MEG vor dem bekannten Zementzug
Sie war als Nachfolgerin der Baureihe 250 geplant, doch...
Betriebslokomotiven
Christian Kammerer 31/12/2012 12:00
Ich werde zwar gleich Buhrufe ernten, aber ich bin nicht unbedingt ein Freund der 155er, wenn sie aber so ansprechend fotografiert und textlich dokumentiert wird, kann sich auch mein Eisenbahnerherz für sie erwärmen...Gruß und allzeit gutes Licht
Christian
KBS 705 (3) 30/12/2012 16:16
Solange die Zugkraft der Maschine stimmt, ist doch die Optik egal... ;-)Zum Bild fasse ich mich kurz: Gelungen!
Viele Grüße,
Kevin
Jakobus 30/12/2012 15:36
Man sieht, diese Lok hat einiges "auf dem Buckel".Schön und eindrucksvoll abgelichtet. Dazu Deine Dokumentation, die ich als Eisenbahn-Fan sehr interessant finde. Danke für die Mühe.
LG Jakobus
markus.barth 30/12/2012 11:09
Kraft schlägt Windschnittigkeit. ;-)Ein würdiges Portrait in Wort und Bild.
Gerhard Huck 29/12/2012 11:18
Ein sehr schönes Bild und eine tolle begleitende Dokumentation zu dieser starken und bewährten Ostlokomotive, die auch hier am Neckar noch regelmäßig anzutreffen ist, wie mein beigefügtes Bild zeigt (und dessen Diskussion Dich auch als "Lokführer" interessieren dürfte).Viele Grüße
Gerhard