Prinzessin Herzschlag

Prinzessin Herzschlag

Ich möchte dich gerade umarmen und deinen Atem in meinen Haaren spüren. Ich möchte, dass du meine Hand festhältst und keine Minute lang loslässt, bis wir hier raus sind. Ich werde die Sekunden zählen, die wir im Chaos verbringen und dir einen Brief schreiben, der mit kleinen Zahlen gefüllt ist. Manchmal fühle ich mich, als könnten wir nichts verlieren, nie verlieren, niemanden verlieren, obwohl ich hier sitze und weine. Ich weine und verstecke mich in meinen Gedanken, damit ich das Blut an meiner Lippe nicht schmecken muss. Ich möchte deine Hand halten und mit dir in den Traum springen, von dem du mir erzählt hast. Du hast gesagt, wir waren glücklich. Ich möchte glücklich sein. Wir sollen für immer sein.
Ich möchte nicht, dass wir uns fürchten, auch wenn es so finster ist.
Vielleicht können wir die Zeit ein Stück zurückdrehen, wenn wir fest daran glauben. Dann würde ich nicht von dem Jungen erzählen, der so laut gelacht hat, mit seinen Händen in meinem Gesicht. Dann würdest du nicht schreien und versuchen, unsichtbare Spuren von meinen Wangen zu fegen. Es würde keine Explosion in unseren Ohren geben und keinen Lichtblitz vor unseren Augen, da wäre auch kein harter Aufprall und kein Kreischen. Es wäre nicht plötzlich so Still, so schwerelos und leer um uns herum.
Nimm meine Hand, hörst du, nimm meine Hand und wir drehen die Zeit zurück. Achte nicht auf das blaue Licht, auf die Sirenen, achte nicht auf die Dunkelheit dazwischen, halt mich fest und wir verschwinden. Wir können das Chaos verlassen. Wir müssen nur dran glauben.
Rühr dich doch, verdammt, nimm meine Hand, hörst du mich denn nicht weinen?
Die Gedanken, hinter denen ich mich verkriechen möchte, färben sich langsam mit der Farbe der Liebe und dem Geruch der Einsamkeit.