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Rehe - Blattzeit (1)

Rehe - Blattzeit (1)

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dadoxylon


Premium (World), Görsbach

Rehe - Blattzeit (1)

Das Reh (Capreolus capreolus), zur Unterscheidung vom Sibirischen Reh auch Europäisches Reh genannt, ist die in Europa häufigste und kleinste Art der Hirsche. Als Trughirsch ist es näher mit dem Ren, dem Elch und dem amerikanischen Weißwedelhirsch verwandt als mit dem in Mitteleuropa ebenfalls heimischen Rothirsch. (Wikipedia)

Das Reh besiedelte ursprünglich Waldrandzonen und -lichtungen. Es hat sich aber erfolgreich eine Reihe sehr unterschiedlicher Habitate erschlossen und kommt mittlerweile auch in offener und fast deckungsloser Agrarsteppe vor. Aufgeschreckte Rehe suchen gewöhnlich mit wenigen, schnellen Sprüngen Schutz in Dickichten, es wird deswegen und aufgrund einiger morphologischer Merkmale dem sogenannten „Schlüpfertypus“ zugerechnet. Rehe sind Wiederkäuer und werden als Selektierer bezeichnet, da sie bevorzugt eiweißreiches Futter fressen. Während des Sommerhalbjahrs lebt das Reh überwiegend einzeln oder in kleinen Gruppen, bestehend aus einem Weibchen (Ricke) und ihren Jungtieren (Kitze), im Winter bilden sich kleine Rudel, die meist mehr als drei oder vier Tiere umfassen. Rehe, die in der offenen Agrarlandschaft leben, bilden Rudel von mehr als zwanzig Individuen.

Die eigentliche Paarungszeit findet in Mitteleuropa etwa von Anfang Juli bis ins zweite Drittel des August statt, sie beginnt nach milden Wintern tendenziell früher als nach langen und kalten. Die letzten Wochen der Brunftzeit werden auch als Blattzeit bezeichnet, weil dann die meisten Weibchen gedeckt sind und sich Männchen von Jägern durch „Blatten“, das Nachahmen des Fiepens brunftiger Ricken, anlocken lassen. Die Paarungszeit der Weibchen ist im Gegensatz zu den Männchen kurz und dauert nur jeweils etwa vier Tage. Generell sind ältere und konditionell starke Weibchen früher als junge und schwächere paarungsbereit. Bei älteren Ricken beginnt der Brunftzeitraum etwa 67 Tage nach der Geburt ihres Kitzes.
Rehböcke werden durch Geruchswahrnehmung auf paarungsbereite Ricken aufmerksam und folgen gewöhnlich bis in die unmittelbare Nähe ihrer Spur. Eine Ricke reagiert auf einen sich nähernden Bock gewöhnlich mit einer Flucht von durchschnittlich 500 Metern, der Bock folgt ihr dabei. In der Vorbrunft kann dieses sogenannte Treiben über Stunden und sogar Tage gehen. Erst wenn die Ricke empfangsbereit ist, bleibt sie bei einem solchen Treiben plötzlich abrupt stehen. Der aufschließende Bock beriecht und beleckt darauf die Ricke. Mit gesenktem Kopf frontal oder lateral vor dem Bock stehend fordert die Ricke ihn dann zur Paarung auf, läuft dabei langsam weiter, wobei der Bock ihr mit langgestrecktem Hals und Kopf folgt. Der Bock imponiert erneut und reitet dann zur Paarung auf. Ricken in einer körperlich nicht guten Verfassung unterbrechen häufig das Brunftvorspiel, indem sie sich nur über eine kurze Distanz verfolgen lassen und sich dann niederlegen. Auch der Bock bricht gelegentlich das Brunftvorspiel ab, wenn die Ricke nicht alle zum Paarungsverhalten gehörenden Verhaltenssequenzen zeigt.

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