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RMS Goethe vor der Zoobrücke

RMS Goethe vor der Zoobrücke

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Michael Gläßer


Free Account, Köln

RMS Goethe vor der Zoobrücke

Die Goethe wurde als 94. von insgesamt 102 Raddampfern der Köln-Düsseldorfer (KD) 1913 gebaut und am 4. August 1913 in Dienst gestellt. Er war der größte Seitenraddampfer in Europa und der letzte Raddampfer auf dem Rhein. Er bediente die touristisch reizvolle Strecke auf dem Mittelrhein zwischen Koblenz und Rüdesheim, das 2002 zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Im Winter 2008/2009 wurde die Goethe auf Dieselantrieb umgerüstet.

Während des Zweiten Weltkriegs diente der Dampfer auch wieder dem Gütertransport; 1941 erhielt er einen Tarnanstrich. Am 29. Juli 1942 fiel bei einem Luftangriff auf Koblenz neben der Goethe eine Bombe in den Rhein und beschädigte sie. Von den 600 Fahrgästen wurden 21 verletzt. Trotz eines Ruderschadens gelang es dem Schiffsführer noch anzulegen, sodass die Passagiere aussteigen konnten. Anschließend wurde das Schiff in Begleitung von zwei Pumpbooten von Koblenz nach Köln in eine Werft geschleppt. Dort wurden weitere Beschädigungen am Rumpf festgestellt. Am 3. März 1945 versenkte ein Bombentreffer die Goethe in Oberwinter.

1949 wurde die Goethe gehoben und 1951/52 auf der Ruthofwerft in Mainz-Kastel repariert und umgebaut. Sie wurde auf 83 Meter verlängert, die Kessel wurden auf Ölfeuerung umgestellt und die Aufbauten neu gestaltet. 1953, zum 100. Jubiläum der KD am 12. Mai, nahm sie wieder ihren Dienst im Linienverkehr auf. 1958 erfolgte wieder ein Umbau, um das Schiff den neuen Sicherheitsvorschriften anzupassen. Wegen Kesselschäden sollte es 1980 stillgelegt werden, doch die Reederei entschloss sich zu einer Reparatur. Sieben Jahre später wurde die Dampfmaschine überholt, und 1988 feierte die Goethe ihren 75. Geburtstag. Bis dahin hatte sie kapp zwei Millionen Kilometer zurückgelegt und mehr als fünf Millionen Fahrgäste befördert. Im Oktober 1988 hatte sie einen Maschinenschaden und wurde 1989 wegen zu hoher Reparaturkosten stillgelegt.

Auf Betreiben des 1992 gegründeten Freundeskreises Raddampfer Goethe Köln stimmte der neue Vorstand der KD 1995 der Wiederinbetriebnahme des Dampfers zu. Auf der Dordrechter Werft de Biesbosch wurde das Schiff umgebaut. Es erhielt neue Dampfkessel, zwei Dieselgeneratoren und ein Bugstrahlruder und ein Querstrahlruder achtern. Das äußere Erscheinungsbild und auch die Innenräume wurden im Stil der Jahrhundertwende verändert. Die dreizehn Millionen DM teure Restaurierung wurde pünktlich vor Johann Wolfgang von Goethes Geburtstag am 28. August 1996 abgeschlossen, denn am 26. August 1996 nahm die Goethe ihren Dienst wieder auf und bediente täglich im Linienbetrieb die Strecke zwischen Koblenz und Rüdesheim.

Am 7. Oktober 2008 absolvierte sie ihre letzte Fahrt unter Dampf von Koblenz nach Köln in den KD-eigenen Niehler Hafen. Dort wird die alte Dampfmaschine durch einen Antrieb mit Dieselmotoren ersetzt. [1][2] Damit verschwand nach fast 100 Jahren der letzte echte Schaufelraddampfer vom Rhein.

[Quelle: Wikipedia]

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