Schwarze Madonna
Kaum noch bekannt sind die sog. Rheinwiesenlager.
Gegen Ende des 2. Weltkriegs sahen sich amerikanische Truppen gezwungen, die sich zu Tausenden ergebenden deutschen Soldaten in 23 meist linksrheinisch gelegenen Lagern einzusperren. Ihre Versorgung war vor allem anfangs völlig unzureichend, da die U.S.Army mit dieser Masse an Menschen schlicht überfordert war.
Die POWs kampierten ohne jegliches Dach unter freiem Himmel und waren Regen, Kälte und Hiitze schutzlos ausgesetzt. Ruhr, Hunger und Erschöpfung forderten ihre Opfer.
Die Rheinwiesenlager bestanden etwa von März bis September 1945.
Ein Insasse des größten Lagers in Remagen war der Künstler Adolf Wamper. Er formte aus dem Lehm des Lagerbodens eine Madonnenstatue, die zunächst dem Kripper Pastor übergeben wurde und 40 Jahre lang relativ unbeachtet blieb.
Seit 1987 gibt es in der "Goldenen Meile" diese Kapelle, das einzig bekannte deutsche Gotteshaus, das an ein Kriegsgefangenenlager erinnert und in dem die Schwarze Madonna ihre Bleibe gefunden hat.
Sven-Erich Czernik 13/09/2019 15:48
Ich kann mich an diesem Kommentar nicht erwärmen und halte die These der "gezielten Vernichtung von Kriegsgefangenen durch allerübelste Bedingungen" für äußerst fragwürdig.Die zitierte Webseite ist offensichtlich privat und ihre Tendenz nach meiner Erkenntnis verfechtend-einseitig. Objektiver dürfte die Webseite www.rheinwiesen-lager.de sein (man beachte das zusätzliche Minuszeichen!), die von der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Rheinland-Pfalz betrieben wird.
Unstrittig ist, dass die Zustände übel waren und jeder tote Lagerinsasse ein Toter zuviel ist.
Zum Vergleich sei angemerkt, dass die Todesrate in deutschen Lagern für sowjetische Kriegsgefangene bis zu 50% betrug, während sich im Fall der US-Rheinwiesenlager für deutsche Gefangene 0,5% bis 1% ergibt. Allein dieser Zahlenwert spricht klar gegen gezieltes Handeln.
Anzumerken ist, dass die Kapelle der "Schwarzen Madonna" wiederholt das Ziel von neofaschistischen Aufmärschen gewesen ist, denen sich die lokale Bevölkerung stets mutig entgegenstellt. Ob die Ursache darin liegt, dass der Künstler Adolf Wamper zweifelsfrei NSDAP-Mitglied war und die von ihm geschaffene Plastik eine Art "rechte Devotionalie" darstellt, oder ob es andere Gründe gibt, sei dahin gestellt.
Peter Molz 12/09/2019 22:32
Interessant, kannte dieses Denkmal nicht.Anmerkung: daß die " U.S.Army mit dieser Masse an Menschen schlicht überfordert war", scheint mir so ein "Siegermärchen" zu sein. Eine andere These ist, daß hier gezielt Soldaten/Kriegsgefangene durch diese allerübelsten Bedingungen vernichtet werden sollten.
Das grauenhafte Geschehen in diesen Lagern wird bis heute weitgehend totgeschwiegen, das würde den Mythos von "Unseren amerikanischen Freunden" nachhaltig beschädigen.
Berichte zu den Zuständen in diesen Lagern gibt es u.a. hier:
http://www.rheinwiesenlager.de/zustaende.htm
Zitate:
Die Gefangenen haben keinerlei Verbindung zur Außenwelt, Postverkehr findet nicht statt. Der Bevölkerung ist bei Todesstrafe verboten, die Gefangenen mit Nahrung zu versorgen.
Wer dennoch versucht, den hungernden Gefangenen über den Lagerzaun etwas zukommen zu lassen, wird vertrieben oder erschossen.
Das Internationale Rote Kreuz hat keinen Zutritt zu den Lagern. Nahrungsmittel und Hilfsgüter, welche das Schweizer Rote Kreuz in Eisenbahnwaggons an den Rhein transportieren läßt, werden auf Befehl Eisenhowers zurückgeschickt.