Seated Woman, Black Chair, 1978 ...
Ölgrisaillemalerei auf Polyvinyl, Kunsthaar (lebensgroß) Modell: Judith
Gesehen im MMK, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/M. am 5. Okt. 2012
John De Andrea (* 24. November 1941 in Denver) ist ein US-amerikanischer Bildhauer und Zeichner des Neuen Realismus und spezialisiert auf Akte in lebensecht wirkenden Posen.
Seit 1964 steht die zumeist weibliche Aktskulptur im Mittelpunkt seiner Arbeit. Die hyperrealistische Imitation des Körpers wird ihm zum Anliegen, Experimente mit Fiberglas und modernen Lacken führen zu einer sich stetig steigernden Illusionswirkung, die von der Rezeption als frappierend empfunden wird. Damit steht de Andrea in einer künstlerischen Tradition, die sich vor allem seit dem 19. Jahrhundert mit modernsten technischen Mitteln dem Ideal körperlicher Perfektion verschrieben hat. De Andrea zielt weniger darauf, die Körperdarstellung als Mittel sozialkritischer Reflexion zu nutzen – eine Ausrichtung, die Douane Hansons Plastiken weit stärker auszeichnen. Bei de Andrea steht dagegen die befremdliche Spannung, die der scheinbar authentische unbekleidete Körper hervorruft, im Vordergrund. Neben Haut- und Haarfarbe variiert allein die zurückhaltende Mimik, Gestik und Haltung der Figuren. De Andrea nutzt den Ausstellungsraum nicht als Bühne, die den Betrachter mit ausgeblendeten Alltagsrealitäten konfrontiert. Vielmehr erscheinen seine Plastiken als Plädoyer für die moralische Vorbildhaftigkeit »natürlicher« körperlicher Unversehrtheit und Unschuld. In ihrer sportlich-schlanken Ausrichtung rufen die Figuren zugleich Erinnerungen an Schönheitsvorstellungen wach wie sie durch die Medien verbreitet werden.
Schrägervogel 25/12/2012 15:14
das wundert mich jetzt aber, das hier noch keiner was geschrieben hat. is wohl doch nicht fleisch genug...mich irritiert die linie, über die füße?
hg