[Sombreros]
Ecuador - Umgebung Otavalo
Eine Tour die uns an die Nieren ging. In Deutschland geht uns leider sehr schnell der Sinn für die Probleme verloren, die unsere Mitmenschen in Schwellenländern oder Drittweltländern haben. Hier wurden Sie uns deutlicher als wir erwartet haben und teilweise auch als wir verarbeiten konnten.
Der Tag bei den Handwerksfamilien in der Nähe Otavalos hat meine Sicht auf die Alltagsprobleme in Deutschland nachhaltig verändert. Eine größere Ohmacht und Hilflosigkeit wie beim Blick in die ausgemergelten Gesichter habe ich noch nie verspürt. Scham ob des eigenen Wohlstandes ist ein befremdliches Gefühl in unserer durch den Leistungsgedanken geprägten Welt.
Ich bin sicher mit meinen Bildern nur einen Bruchteil der Dramatik wiedergeben zu können und doch hoffe ich euch die Situation Nahe bringen zu können.
Das Bild zeigt eine alte Frau bei der Fertigung von Filssombreros. Sicher die Wohhabendste aller Familien die wir besucht haben. Doch auch hier bot sich uns ein erschütterndes Bild. Nicht Armut aber Krankheit hat eine der Frauen
stark gezeichnet. Die Monotonie Ihrer Tätigkeit hat dann ein übriges getan. Sie Schlug den ganzen Tag mit einem Holzknüppel auf einen in Papier eingepackten Filshut, der auf einem heissen Stein lag und ständig mit Wasser übergossen wurde. Dies ist ein Teil des normalen Produktionsprozess. Die Frau auf dem Bild formt gerade mit der Hand den Sombrero, der anschliessend in die Sonne zum trocknen gehängt wird.
Kevin WT 17/10/2008 0:11
Das Bild sagt viel aus...gefaellt mir gut.Manchmal muss man erst die eigene Welt hinter sich lassen um ein Gespuer fuer das Wesentliche zu bekommen.
Federico Cirillo 17/10/2008 0:09
Muy buena!++++++++