Und nun .... PRIVACY ;o)))
Jetzt hatten sie von uns genug und zogen sich diskret über den Kamm des Hügels zurück. Für alles Weitere wollten sie, verständlicher Weise, keine Zuschauer.....
Das Ganze hat ca. 3 Stunden gedauert. Völlig durchgefroren, aber überglücklich so eine Begegnung hautnah miterleben zu dürfen, sahen wir uns alle an. Keiner, selbst die absoluten Profis, konnte sich dem Zauber dieser Situation nicht verschliessen.....
Dann schaute ich mich mal genauer um und merkte, was da alles an Ausrüstung aufgefahren war! Und dazwischen ich, mit meinem bescheidenen 70-400 mm Objektiv! Da stand in einer Reihe bestimmt Ausrüstung für einige 100.000 Dollar! Hier nur ein Teil der aufgefahrenen Werte:
Eine Dame schaute sich die Szene an und meine sehr treffend (frei übersetzt): ' Es sieht aus, als würden wir auf Obama warten .... oder Lady Gaga ...'
Später stellte ich dann fest, dass es sich bei dem Fotografen mit den dicken Rohren um professionelle 'Bärenjäger' handelte, die mit ihren Pickups und mit Walkie-Talkies ausgerüstet durch den Park patroullieren. So gesittet (Dank der anwesenden Ranger) wie bei dieser Begegnung, ging es nicht immer zu. Ich habe ein anderes Mal richtig unschöne Szenen erlebt, als diese Herrschaften einen Schwarzbären regelrecht durch das Unterholz jagten. Ich stand mit meinem Wagen in einer Schlange und kam weder vorwärts noch rückwärts, da die Strasse von den 'Jägern', die ihre Kameras immer wieder umpositionierten, blockiert war. Ich fand das schrecklich und habe mich an soetwas nicht beteiligt. Das war keine natürliche Begegnung, bei der man den Tieren mit Abstand und Respekt begegnet, sondern eine regelrechte Jagd auf ein immer panisch werdendes Tier. Zum Glück rettete sich der Bär dann über die Strasse und verschwand im dichten Unterholz.
B. Walker 13/06/2011 19:30
Mit großem Interesse habe ich mir Deine Grizzly-Fotos angesehen, finde sie gerade mit den Schneeflocken besonders autentisch - Bären haben ja ein dickes Fell! ;-)Deine Paparazzi-Geschichte wurde ja hier schon unter den verschiedensten Aspekten eingehend kommentiert, dem ich auch voll und ganz zustimmen kann.
Wenn demnächst Alaska für Dich auf dem Programm steht, wirst Du dort ganz sicher öfter Grizzly-Begegnungen haben, zur "richtigen" Jahreszeit auch ohne Schneeflocken! ;-)
LG Bernhard
Dirk Sachse 12/06/2011 13:01
Mal wieder Stark!glg Dirk
Maren Arndt 11/06/2011 18:39
Ja, solchen Szenen gehe ich auch immer aus dem WEg. Im Lamartal bei den Wölfen ist*s genauso. Wahrscheinlich habe ich deswegen auch weniger Tieraufnahmen, ich halte mich zurück und freue mich über eigenen Entdeckungen, den Kitzfressenden Schwarbären hatte ich als erste entdeckt.Vor SChreck, als er das tote Kitz über die Straße trug habe ich die Kamera vergessen. Wenig später wimmelte es von Fotografen - da trolle ich mich dann davon.
Lg
MAren
LichtSchattenSucher 11/06/2011 12:41
So schön manchmal Aufnahmen von "wilden Tieren"sind, so abstossend wirkt auf mich Dein Bericht über den Massenauflauf von Menschen und Fotografen, die das ganze beobachtet haben. Das hat für mich mehr mit Sensationsgier und Konsummentalität zu tun. Ähnliches spielt sich ja auch in vielen afrikanischen Nationalparks ab , wo mutig aus der Blechkiste heraus "gefährliche Tiere" fotografiert werden.Ich hatte mal in Alaska eine Begegnung mit einem Grizzly auf einer Strassse im Denali Nationalpark. Ich sass dabei auf dem Fahrrad und der Grizzly spazierte in 2 Meter Entfernung an mir vorbei. Zum fotografieren war mir dabei nicht zumute ...
Gruss
Roland
Wolfgang Kölln 11/06/2011 12:19
Deine Infos zu diesem "Trubel" machen nachdenklich, vor allem, weil man ja selbst ein Teil dieses Problems ist! Es ist wirklich schwer, hier eine gute Lösung zu finden...Gruß Wolfgang
Linde K. 11/06/2011 10:00
Danke Claudia für Deine schönen Bärenfotos und ich wundere mich jetzt gar nicht mehr über die tollen Fotos von manchen Fotografen wenn ich die Ausrüstungen auf dem Paparazzi-Foto sehe und die Hetzjagd auf die Tiere.Da lob ich mir doch die Fotografen, die auch mal mit einem nicht perfekten Foto zufrieden sind und dafür den Zauber der Natur im Bild festhalten konnten und sich daran erinnern und freuen.
Ein schönes Pfingstfest wünscht Dir
Linde
Abracadabra 11/06/2011 8:39
Deine Bärenstory ist echt traurig!Wir tuen uns nächstens zusammen und klauen ihnen dafür die Objektive.
Na, wäre das nicht eine tolle Idee :)
Wünsche Dir einen wunderschönen Pfingstsamstag
VG Abracadabra
Helmut E.D. 11/06/2011 0:44
das ist nicht in Ordnung, wenn Tiere so bedrängt werden wie du es in Deiner Geschichte erzählst, da sollte eigentlich eingeschritten werden.Deine Aufnahme hat etwas harmonisch, beschauliches wie die Beiden sich da zurückziehen.
Liebe Grüße Helmut
Augenpoesie 10/06/2011 22:32
Wunderschön, vor allem mit Deiner Geschichte dazu. Sie zahlen für ihre Freiheit einen hohen Preis in Form von Paparazzis. Aber der Preis für ein Leben in Gefangenschaft wäre ungleich höher. Aber diese "Idioten" die wilde Tiere jetzt mit der Kamera um jeden Preis erlegen müssen, gehören doch angezeigt und aus dem Verkehr gezogen!!!!! Aus der Entfernung wie Du sie beschreibst, bitteschön - der Bär hat jede Möglichkeit sich zurückzuziehen. Aber sie ins Unterholz zu verfolgen ist einfach nur schrecklich.Dein Bild zeigt eine mögliche Koexistenz von Wildtieren neben uns Menschen - das gefällt mir :-))))
LG, Tina