Urban Lhasa...

Urban Lhasa...

...Genau in der Mitte des heutigen Lhasa, zwischen dem altem tibetischen Viertel und der neuen chinesischen Betonwüste, steht er, unverändert, seit Jahrhunderten, der Potala Palast, der Sitz der Dalai Lamas. 637 von Songtsen Gampo angelegt und erst im 17. Jahrhundert vollendet, hat er all die Irrungen und Wirrungen des tibetischen Hochlandes miterlebt und überstand auch die Kulturrevolution relativ unzerstört. Heute als (teilweise absurdes) Museum genutzt und als Parkanlage umgewandelt, vermisst man ein wenig das erhoffte Flair. Ernüchtert steht der Fremde dann auf einer 4-spurigen Straße, welche Alt- und Neu Lhasa miteinander verbindet, hinter einem der klare Machtanspruch des chinesischen Staates in Form eines gigantischen Paradeplatzes und der demonstrativen chinesischen Flagge. Nur wenn die Sonne untergeht und Ruhe auf der "Beijing Dong La (Beijing-Straße) einzieht und das Licht den Potala in ein magisches Licht versetzt und der nichtabreißende Strom von Pilgern und das Murmeln von tausenden Gebeten noch immer erklingt, nur dann erinnert er entfernt an alte Zeiten, irgendwo zwischen urban-chinesischer Städtekultur und nostalgischenTagträumereien...

Potala, Lhasa, Tibet 2009

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