Matthias von Schramm


Premium (World), Hamburg

Viel Himmel

Am 15. September unterwegs mit frau zobel. und in Hamburch und voll Spaß gehabt.

Pentax K 10 D

Robert im Feuerstein beim Nachtisch
Robert im Feuerstein beim Nachtisch
Matthias von Schramm


Viel Himmel

Zwischen dir und mir ist viel Himmel. Zwischen Himmel und uns ist viel, was ich nicht sagen will. Die Sprache versagt im Ansatz. Der Ansatz ist die spannenste Phase der Annäherung. Irgendwann gibt es einen Gedanken. Und der steht dann felsenfest. Der ist unausgesprochen unsere Zukunft. An dem komme ich nicht mehr vorbei, selbst wenn ich es wollte. Aber ich lasse mich einfach nur fallen. Ich lasse mich gehen. Ich lasse zu. Lasse steht mir gegenüber und atmet tief. Blond und groß wie er ist, ist er eine imposante Erscheinung. Schwede halt oder alter Schwede gar. Gardinengoldkantenexperte und so.

Das Duell der Kulturen. Ich färbe meinen Bart nicht. Alte Zöpfe sammle ich, archiviere sie und presse sie zwischen dicken Buchseiten in ganz dicken Büchern. Das gibt die schönsten Blüten. Im Herbst gehe ich mit ihnen durch den Wald und vergleiche sie mit den fallenden bunten Blättern. Ich genieße die unwirklichen Lichteinfälle zu dieser Zeit und diese unbeschreibliche Menge Himmel über mir. Das gibt’s nicht zweimal. Das gibt’s nur dreimal. Knochentrocken dabei die Luft. Zäh wie Schleim aus mir, wenn er hervortritt. Bier schmeckt nicht am frühen Nachmittag. Seltsam – zu jeder anderen Tageszeit, ist es ein unbeschwerter Genuss. Ich könnte kotzen. Ich könnte aber auch gar nichts. In dir ist viel Himmel über mir. Viel und trocken. Viel Schweden die Bier trinken. Die Nachmittage sind kurz. Die Nächte sind nicht länger.

14. September 2007

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