Vorsicht, heiß!
Über 40 Jahre lang hat die SNCB Züge mit flüssigem Roheisen von den beiden Hüttenwerken in Seraing und Ougrée zum rund 30 km entfernten Stahl- und Walzwerk in Chertal gebracht.
Nur drei Zahlen, um die Dimensionen dieses außergewöhnlichen Transports zu verdeutlichen: das Roheisen hatte eine Temperatur von 1350 Grad, und die größten der eingesetzten Torpedopfannenwagen hatten ein Gewicht von 350 Tonnen auf 16 Achsen. Ein solcher Wagen steht links auf dem Gleis hinter der Lok.
6263 hat gerade die nächste Fuhre nach Chertal gebracht und wird sie gleich rückwärts zur Entladung drücken, bevor sie mit dem leeren Zug im Hintergrund zu den Hochöfen zurückkehrt. Umgesetzt wurde am hinteren Ende des Werks, zwischen Schrott und Schlackenbergen.
Das hat in all den Jahren bis zur Stilllegung der Flüssigphase in Lüttich völlig unfallfrei funktioniert, wobei mitten durch Wohngebiete gefahren wurde.
Die Baureihe 62 der SNCB war sozusagen die kleine Schwester der 55. Sie hatte 4 statt 6 Achsen und einen GM-Diesel mit 'nur' 12 statt 16 Zylindern.
Scan vom Farbnegativ
Chertal (B), 15.2.2003 - Contarex, Sonnar 4/135 mm
makna 09/11/2020 11:01
Großartiger Einblick - hervorragendes Typenbild !!!BG Manfred
Weltensammler 09/11/2020 8:49
Sehr interessant mit dem Hintergrund!VG vom Weltensammler
rail66 08/11/2020 21:20
Sehr interessante Aufnahme. Auch bei uns gab es Flüssigeisentransporte zwischen den Stahlwerken in Linz und Donawitz. Die Züge durften maximal für 15 Minuten angehalten werden, weil sonst die Gefahr bestand, dass der Fahrdraht schmilzt...