Waldrapp: Projekt Burghausen
Wir hatten das große Glück noch 13 Waldrappe am Schlaf- oder Rastplatz beobachten zu können.
Waldrappen gehören zu den bedrohtesten Tierarten der Welt.
Das Projekt "Waldrappenteam" in Burghausen hat es sich 2007 zur Aufgabe gemacht, den Vögeln, die aus der Zoohaltung stammen, den Weg in ihr Wintergebiet, die Toskana, zu zeigen.
Mit der Hand aufgezogene Waldrappen lernen dies durch ein Training, bei dem sie einem Ultraleichtflugzeug folgen sollen, um in ein passendes Wintergebiet zu gelangen.
Die Hoffnung kehrt zurück.
Und zwar mit dem Schreitvogel, der mit seinem abstehenden Federkopf und seinem pechschwarzen, metallisch glänzenden Gefieder einst bis ins 17. Jahrhundert in Mitteleuropa heimisch war.
Eine Chronik:
17. – 18. Jahrhundert: In dieser Zeit etwa wurden alle Waldrappe nördlich der Alpen und wahrscheinlich bald darauf in ganz Europa ausgerottet.
Ab 2007 wurden im Rahmen von insgesamt vier menschengeführten Migrationen handaufgezogene Jungvögel von Burghausen aus östlich um die Alpen in das Wintergebiet in der Toskana geführt.
Am 28. Juni 2011 kehrte erstmals ein Waldrapp selbständig aus der Toskana nach Burghausen zurück.
Es war der weibliche Waldrapp namens GoJa.
Seitdem migrieren jährlich im Frühjahr Vögel aus der Toskana nach Burghausen und zurück.
Bereits Anfang April kommen die ersten Vögel in Burghausen an und beginnen mit der Balz und Brut.
Ab zirka Mitte Juni werden die Jungvögel flügge.
Etwa ab Anfang August verlassen die Vögel wieder das Brutgebiet.
Oft bleiben sie noch über Wochen im nördlichen Alpenvorland und suchen reichhaltige Mähwiesen zur Nahrungssuche auf.
Sporadisch kehren sie in der Zeit nach Burghausen zurück, nutzen aber kaum mehr die Brutnischen als Schlaf- oder Rastplatz.
Im September beginnt die eigentliche Migration in den Süden, wobei sich die Jungvögel zugerfahrenen Artgenossen anschließen und ihnen ins Wintergebiet folgen.
Zielsetzung für Burghausen im Rahmen des LIFE+ Projektes ist die Gründung einer eigenständigen, migrierenden Brutkolonie mit 40+ Individuen bis Ende 2019.
Quelle: http://waldrapp.eu/index.php/de/projektstandorte/brutgebiet-burghausen
und
www.innsalzach24.de
und
https://www.burghausen.de/wissenswertes/stadtverwaltung/ihre-ansprechpartner/ihre-ansprechpartner/tiefbau-und-umweltangelegenheiten/umweltamt/tierische-projekte/life-projekt.html
Andreas E.S. 14/08/2019 23:55
Prima, dass du so ausführlich über das so aufwendige Projekt der Wiederansiedlung des Waldrapps schreibst. Der Film über die mühevollen Arbeiten war ja mehrmals im Fernsehen zu sehen. Ich habe in Spanien in der Extremadura einen einzelnen zwischen einer Kolonie von baumbrüttenden Störchen gesehen. Wie ich später erfuhr, lief zu der Zeit ein Aussiedlingsprojekt in Spanien. Wir haben ja vor vielen Jahren das aufwendige Projekt der Wiederansiedlung des Uhus hier in der Eifel durchgeführt.VG Andreas