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Wieskirche

Die Wieskirche, vollständige Bezeichnung: Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies, ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche im namensgebenden Ortsteil Wies der Gemeinde Steingaden. Das herausragende, 1754 fertiggestellte Rokoko-Bauwerk ist das Hauptwerk der Brüder Johann Baptist und Dominikus Zimmermann und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist im Bistum Augsburg gelegen. Patron der Kirche ist der heilige Josef. Die Gründung der Kirche geht auf eine Wallfahrt zurück, die seit 1739 bestand. Sie entstand aus der Verehrung einer Statue des gegeißelten Heilands, die 1730 von Pater Magnus Straub und Bruder Lukas Schweiger im oberbayerischen Kloster Steingaden angefertigt wurde. Die Statue wurde 1732–34 bei der Karfreitag--Prozession des Klosters mitgetragen, kam aber 1738 in Privatbesitz eines Bauern auf der Wies, dem Ort des Sommer- und Erholungsheims des Klosters einige Kilometer südöstlich des Ortes. Am 14. Juni 1738 bemerkte die Bäuerin Maria Lory in den Augen der Figur einige Tropfen, die sie für Tränen hielt. Im folgenden Jahr 1739 führten Gebetserhörungen und kleinere Wallfahrten zum Bildnis des Heilands zum Bau einer kleinen Feldkapelle. 1744 wurde die Erlaubnis eingeholt, in der Kapelle die Messe zu lesen, womit die Wallfahrten den offiziellen Segen der Kirche erhielten. Die heutige Wieskirche wurde von den Brüdern Johann Baptist und Dominikus Zimmermann unter der Leitung von Abt Marinus II. Mayer im Stile des Rokoko erbaut. 1744 Baubeginn am östlichen Chor. Grundsteinlegung war 1746. Zu diesem Zeitpunkt standen bereits die Chormauern. Die Weihe des Chores fand 1749 statt, die Gesamtweihe 1754. Die Ausstattung war bis 1757 vollendet. Dominikus Zimmermann hat fortan bis zu seinem Tod im Jahr 1766 in Wies gelebt. Der Bau brachte das Kloster Steingaden in große finanzielle Schwierigkeiten. So stiegen die Baukosten von den ursprünglich veranschlagten 39.000 fl auf schließlich 180.000 fl. Zusammen mit anderen Verpflichtungen führte das zu einer finanziellen Gesamtbelastung, von der sich das Kloster bis zu seiner Auflösung während der Säkularisation im Jahre 1803 nie mehr ganz erholte. Häufig wurde berichtet, der bayerische Staat habe im Zuge der Säkularisation geplant, die Wieskirche zu versteigern oder abzureißen, und nur ortsansässige Bauern hätten die Erhaltung des Bauwerks erreicht. Belegen lässt sich allerdings im Gegenteil, dass sich die Aufhebung-Kommission von 1803 – gegen wirtschaftliche Bedenken des Steingadener Abts – ausdrücklich für die Weiterführung der Wallfahrt in der Wies aussprach.
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