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Wir waren Kinder.....oder das Hexenhaus.....

Wir waren Kinder.....oder das Hexenhaus.....

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Wir waren Kinder.....oder das Hexenhaus.....

Der Wald..
eine Sinfonie in Grün.
Wir wohnten darin...
in einem Waldarbeiterhaus.....
Es war nach dem großen Krieg...
Meine Mutter hatte hier Zuflucht gefunden...
mit ihren beiden Kindern....
Im Wald....bei den Großeltern...
versteckt unter alten Bäumen....
Unten am Bachlauf schlug gleichmäßig die Pumpe....versorgte uns mit Wasser...
Es war still....bis auf das gleichmäßige Tschuk, tschuk der Wasseranlage....
Mein Bruder und ich stöberten durch das trockene Laub, das den Waldweg bedeckte...
alberten...lachten...waren ausgelassen...
Hinter einer Biegung stand die Hütte....
man nannte sie das Hexenhaus...
Wenn die Dunkelheit den Boden berührt....
und die Bäume ihre Gesichter verziehen...,
um mit tiefen Stimmen die Nacht zu begrüßen...ja dann sind sie da....
die Hexen...
Mit großen Augen hingen wir an den Lippen meines Opas, der mit ernstem Blick seine Geschichten erzählte....
Jetzt standen wir vor der Hütte....dem Hexenhaus....
am Tag....nicht in der Nacht....
es war sehr warm...ich erinnere mich deutlich an die brennende Sonne, die mit sengenden Strahlen die Erde quälte....
Die Hütte stand vor einem Steinbruch, der von knorrigen Bäumen eingerahmt wurde...
Das Dach hatte an beiden Seiten einen großen Überstand, der von Stützen gehalten wurde...
man konnte darunter Schutz suchen....wenn ein plötzlicher Regen den Besucher überraschte ....
Der hintere Teil des Grundstücks war mit Stacheldraht begrenzt...
Ein Knacken und Knistern weckte unsere Neugier...und wir folgten dem überdachten Bereich...
und da wir sahen es.....
wir sahen ihn...
den Mann...
Er trug eine zerschlissene Uniform...
sie war grau wie sein Gesicht...
ein stilles Gesicht....
mit offenem Mund...
der uns die Zunge zeigte....
Um seinen Hals befand sich ein Strick...
es umschloß ganz eng seine Haut und endete in einem ausgefransten...zerrissenen Ende...
Die Fortsetzung des Seiles hing an einem Ast und zeigte bewegungslos nach unten...
auf uns...
und auf die stille Gestalt...
Der Mann lag über dem Stacheldraht gebeugt und seine blutigen Hände schienen ihn zu umarmen...
Der Mann schwieg...
seine Augen schienen uns zu betrachten...
aber sie bewegten sich nicht...
oder doch...?
Fliegen liefen über seine glänzenden Augäpfel und erzeugten durch ihre Bewegungen den Eindruck, als würde er uns zuzwinkern....
Mir wurde übel und ich schrie....
unterbrach die Stille des Waldes....
Mein Bruder sah mich mit großen Augen an und schlug auf mich ein....
um meine Stimme...den Lärm abzuschalten...
damit der Mann dort..
der stille Mann sich nicht erheben würde....
um mit zwinkernden Augen.................
Wir waren Kinder...
kleine Kinder....
und wir sprachen nur einmal über das, was dort im Wald ....
in der Stille seiner Schatten geschehen war....
Aber in meinen Träumen sehe ich ihn noch heute...
den Mann in der grauen Uniform...mit dem grauen Gesicht....
heimgekommen aus dem großen Krieg....
um festzustellen.....,
das sein Heim nicht mehr sein Heim war...

Amadeus

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