Zum Abschied - von deiner Mamadosie

Zum Abschied - von deiner Mamadosie

Mit diesen beiden Collagen möchte ich mich persönlich von meinem geliebten Schatzi Oscar verabschieden. Das bin ich ihm schuldig. Es werden vorerst die letzten Bilder von ihm sein, die ich hier einstelle, ich möchte euch mit meiner Trauer nicht nerven. Wenn ihr hier nichts mehr schreiben wollt verstehe und akzeptiere ich das.
Oscars plötzlicher Tod hat mich in ein tiefes Loch gezogen. Ich schaffe es aber da wieder raus zu kommen, dass weiß ich. Oscar war mein Fellkind, so einen klugen Kater hatte ich noch nie und ich hatte schon immer Katzen. Oscar wollte immer etwas machen. Mit ihm konnte ich richtig arbeiten und trainieren. Der war nicht so, wie unsere anderen Stubentiger, die nur spielten, mal im Wasser angelten, oder mal die Tür alleine öffneten, oder mal ein Schubfach alleine herauszogen. Was ja auch schon intelligent war. Nein, er hat direkt meinen Anweisungen gefolgt. Ich habe es ihm nur erklärt was er machen soll und schon konnte er es. Er hat mich total fixiert und wusste immer was ich von ihm wollte. Wenn ich zum Beispiel auf der Couch saß und habe neben mir mit der Hand auf das Polster geklopft, kam er sofort hochgesprungen und legte sich neben mich. Wenn ich nicht geklopft habe, blieb er vor der Couch sitzen und guckte mich an. Als wenn er fragen wollte: „Dosie, darf ich mit hoch?“ Wenn ich dann aufstand und mir aus der Küche etwas holen wollte, kam er mit. Ich musste erst: „Bleib sitzen, ich komme wieder“ sagen, da blieb er sitzen. Er hat in 5 Minuten gelernt, dass er klingeln muss, wenn er ins Haus will. Ich habe es ihm 3 x gezeigt, dann konnte er es. Er konnte "Pfötchen geben" und „gib 5“ machen. Steffen hatte für ihn Trainings-Spielgeräte gebaut, er wusste sofort wie das Ganze ablaufen soll. Dass er zuerst um den Kegel herumgehen muss, unter der 1. Hürde durchkriechen, aber über die 2. Hürde drüber springen soll. Er hat das auch nie verwechselt. Selbst durch die beiden Reifen zuspringen hat er sofort kapiert. Die Klingel konnte er super bedienen und wenn diese nicht richtig auslöste, probierte er es noch einmal. Ich brauchte es ihm nur zu sagen, dass er fester auf den Knopf drücken soll. Ich hatte ihm jetzt sogar noch „Sitz“ (gerade hinsetzen) und „Platz“ (hinlegen und die Pfötchen vorstrecken) gelernt. Und er konnte noch über einen kleinen Schwebebalken gehen, den Steffen jetzt noch für ihn gebaut hatte. Leider gibt es davon kein Filmchen mehr, ich wollte es noch aufnehmen. Wenn ich zu ihm gesagt habe: „Oscar, wir machen Training“, kam er sofort zu den Geräten gelaufen. Selbst die Tierärztin hatte zu mir gesagt, dass sie noch nie so einen coolen Kater gesehen hat, denn als ich mit ihm in der Sprechstunde war, sprang er alleine aus der Box heraus und setzte sich brav auf den Tisch. Dann gab er der Frau Doktor „Pfötchen“. Nach der Behandlung kletterte er von alleine wieder in seine Kiste hinein. Die TÄ meinte, dass alle Tiere NUR nach der Behandlung von alleine wieder in ihre Box reingehen, aber vor der Behandlung NIE von alleine herauskommen. Wenn er draußen klingelte und die Tür wurde nicht sofort geöffnet, lief er ums Haus herum und kletterte den Laufsteg zum Schlafstubenfenster hoch. In der Hoffnung, wir sind dort. Dann trommelte er mit den Pfötchen gegen die Scheiben, bis wir ihn durchs Fenster einließen. Ich könnte noch so viel von ihm erzählen, weil er mich jeden Tag von Neuen überraschte. Ich will keinesfalls prahlen, aber Oscar war wirklich ausgesprochen klug und anders als jedes Tier zuvor. Lieb gucken, und sämtliche Miaus her zu maunzen um ein Leckerli zu bekommen, konnten sie alle. Das ist Katzenlogik. Aber sonst waren halt alle „nur“ liebe Schmusetiger. Oscar verstand jedes Wort und jede Gestik. Und wenn es stimmt, dass von Verstorbenen die Seele in einem anderen Körper wiedergeboren werden kann, dann war Oscar früher mal ein Mensch. Steffen hat immer gesagt, unsere vorherigen Fellis gingen alle auf die Realschule oder aufs Gymnasium, aber Oscar hat studiert. Und zwar in den USA am „Massachusetts Institute of Technology“ oder an der „Harvard University“. *lach* Und wenn Oscar manchmal etwas tollpatschig war und sein Futter aus dem Napf zerrte und in der ganzen Küche verteilte, meinte Steffen: „So sind sie, die Überstudierten“. Wir hatten mit Oscar so viel Freude, er war ein Schatz. Ich habe schon so viele Katzen ganz plötzlich und ohne Vorwarnung verloren, es war immer sehr schlimm. Aber da waren immer noch ein oder zwei andere Fellnasen da, die mich brauchten. Selbst nach Sophies, Fauchis und Donas Tod, wo für mich eine Welt zusammenbrach, da saß der Oscar ja schon bei uns im Garten. Er hatte sich vorher nur wegen Sophie nicht richtig rein getraut, weil sie ihn immer verjagte. Wenn ich so zurückdenke waren wir nie ganz alleine. Nun sind wir es, und ich muss mich wirklich erst einmal neu orientieren. Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht, das Schicksal wird es entscheiden. Ich weiß nur eins, ich brauche ZEIT. Ich kann nicht einfach einen Schalter umlegen und auf „Neustart“ drücken, bitte versteht das.

https://www.youtube.com/watch?v=Id7VYHXsaks

https://www.youtube.com/watch?v=-0rav1LC7jY

https://www.youtube.com/watch?v=zCtCAPUS4dY

https://www.youtube.com/watch?v=i_2fO13rtb4

https://www.youtube.com/watch?v=X5g0f47T4xw