TotoLight

Zweiter Vorhang
Als 16-jähriger entdeckte ich, dass sich das tägliche Leben - durch eine 50mm-Linse betrachtet - auf einmal viel interessanter gestaltete. Meine vom mühsam Ersparten gekaufte Yashica 200 AF verlieh mir allein durch die Tatsache, dass sie eine Spiegelreflex-Kamera mit Autofokus war, das Gefühl zu einer überlegenen Spezies zu gehören: Zu den Fotografierenden, die keine unscharfen Aufnahmen mehr machen konnten.

Den Spaß an der technischen Seite der Fotografie (AgNO3) entdeckte ich mit 18 durch meinen Chemie Leistungskurs. Danach gab es kein Halten mehr. Ich kaufte einen Vergrößerer, schüttelte im Badezimmer in regelmäßigen Intervallen einen Ilford HP4, um schließlich immer größere Abzüge von mittelmäßigen Fotos zu machen.
Meine damaligen Mitschüler waren beeindruckt. Von der Größe der Abzüge. Wenn sie mit drauf waren. ;-)

Nach dem Format 40x60 endete meine Fotokarriere, da ich verrückte Aufnahmen immer wichtiger fand, als die paar Staubkörnchen, die eigens gebaute Trockenschränke zu verhindern wussten, und meine Wannen nicht mehr mit wuchsen.

Dann gab es 16 Jahre Pause (zumindest mit DSLR), bis ich erneut auf Leute mit Kameras stieß. Ich schaute zu, wie man Blitze in Studios ausrichtete, sah mit Neid auf die neue Generation der Chip-Kameras, die einen Klappspiegel hatten, und erhielt 2008 eine Sony Alpha 350, die mich irgendwie wieder ans Knipsen brachte.

Um das Ganze abzukürzen: So ausgestattet nehme ich gern an Workshops und Studio-Shootings teil, dennoch gilt mein ureigenstes Interesse außergewöhnlichen Situationen, die am besten eine 2000stel Sekunde einer irren, zitternden Bewegung abbilden. Outdoor. In Sibirien. *grins*

Ich hoffe auf viel Inspiration durch Austausch,
euer
TotoLight