Berlinkatze

Jeder sieht Berlin mit anderen Augen. Die Einen hassen diese Stadt. Sie ist zu laut, zu groß, verwirrend, macht Angst. Die Anderen lieben sie. Lieben ihre unglaubliche Vielfalt, den Geruch und die Farben, denn Berlin ist ganz und gar nicht einfach nur grau. Berlin ist eine der grünsten Städte Europas. Es braucht kaum mehr als drei, vier S-Bahn-Stationen um von der Innenstadt in einen beliebigen Park zu kommen. Oder in den Wald. Orte an denen der Berliner seine Seele baumeln lassen kann. An denen man entdecken kann, was nicht jeder sieht oder nicht sehen möchte.
Uns begegenen Füchse, Wildschweine, Marder und Greifvögel. Nördlich und südlich der Stadt sind schon Wölfe vorbeigezogen. Berlin ist eine Stadt der Gegensätze. Man findet großflächig angelegte Gärten und Parks, Hochhaussiedlungen, Autobahnschlangen, rauchende Kraftwerke, prachtvolle Schlösser, saubere Seen, uralte Gebäude, Stahlkolosse und vergessene Relikte der Vergangenheit.

Ich denke, ich liebe Berlin. Diese Stadt ist meine Heimat. Hier wurde ich geboren und hier bin ich großgeworden und auch als ich Berlin für einige Jahre verlassen habe, blieb sie die Stadt meines Herzens. Letztendlich bin ich wieder zurückgekommen.

Manchmal zieht es mich hinaus, laufe von Wilmersdorf nach Pankow, von Staaken nach Charlottenburg, von Reinickendorf nach Treptow. Irgendwann fing ich an Fotos zu machen. Damals mit einem Handy, nun mit einer Kamera. Und auch wenn ich nur ein Laie bin, schaffe ich es hin und wieder die Stadt so abzulichten, wie ich sie mit meinen Augen sehe, aber auch wie ihr sie sehen möchtet. Als Heimat, als befremdlicher Ort, als geliebte und gehasste Stadt.

Als verborgenes und geheimnisvolles Wesen.