(001) Entschluß gefasst

(001) Entschluß gefasst

Heute habe ich den Entschluss gefasst, heute wurde mir klar, ich will und muss mein Leben ändern. Gerade habe ich de letzten Punkt hinter dem letzten Satz meines letzten Zuckerwatteromans gesetzt, gerade habe ich in der Morgensonne den letzten Schluck Rotwein aus dem Glas genommen, dem Glas, das mich über die Länge eines Romans begleitet.
Je länger das Schreiben an einem Roman dauert, umso schmutziger wird das Glas. Wenn es mich anekelt, dann wir es Zeit den Roman zu beenden, weil viel mehr zahlt der Verleger nicht. Ein Espresso vertreibt die letzten Gedanken an eine seichte Geschichte, in der ein reicher Erbe eines Schrottplatzes das Kindermädchen der Nachbarn im Rausch der Begierde schwängert, aus religiösen Gründen die illegale Abtreibung verhindert, indem er den Arzt unter Alkohol setzt und einen Taxifahrer besticht, der den Arzt dann in einen Puff fährt. Danach heiratet das schwangere Mädchen einen Automobilproduzent, der dann den Rohstoff für den Schrottplatz des Erben liefert, der wiederum die Schwester des Automobilherstellers heiratete um diese dann mit der mit der, durch seinen Samen erschaffenen, Mutter ständig im Gartenhaus des Automobilfuzzies weitervögelt und dabei nicht bemerkt, dass seine Frau mit ihrem Bruder ins Bett geht.
Also eine gute Geschichte für die deutsche Frau beim Friseur.

Mein Entschluss ist gefasst, das war mein letzter Roman der heilen Welt, ich gehe neue Wege.
Der Balkonarbeitsplatz ist abgelichtet, mir geht es besser, der erste Schritt ist getan.

Wer ich bin, steht im Profil.
Der nächste Tagebucheintrag ist