(1) BIENENKOLONIE 2021 - Was fliegt denn da? Eine Wespe ist es nicht - ...
... auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht!
Das Weibchen einer Gewöhnlichen WESPENBIENE (Nomada fucata), das auf der Suche nach dem Nest einer gleichzeitig vorkommenden, ebenfalls "Gewöhnlichen" (Binden-)Sandbiene - Andrena flavipes - ist. Diese Art ist die einzige von dieser Nomada-Art parasitierte Wildbienenart.
Die frühe Flugzeit beider relativ häufigen Arten hat sich im Laufe der Evolution angeglichen.
Das Wespenbienenweibchen sucht nämlich zur Fortpflanzungszeit den Erdbau der Sandbiene auf, wenn diese nicht anwesend ist und beispielsweise Pollen sammelt. Dann legt es ein Ei in dessen Brutzelle. Nach dem Schlupf der Larve entwickelt sich nur die Wespenbiene und frißt die Sandbienenlarve auf.
Da der Wirt hierbei ums Leben kommt, bezeichnet man den Parasiten richtigerweise als Parasitoiden - die echten Parasiten schädigen ihren lebenden Wirt ja meist nicht bis zu dessen Untergang, damit die Art dem Schmarotzer hilft, ebenfalls zu überleben.
In jedem Fall eine komplizierte Beziehung: Denn stirbt die Wirtsart gänzlich aus, ist es auch um den spezialisierten Parasiten geschehen.
Das Verhältnis zwischen beiden können kluge Leute sogar mathematisch erfassen. Und es gibt zu allem Überfluß in der wunderbaren Natur auch Parasiten zweiten und höheren (!) Grades (Hyperparasiten - Tiere, die nur von Parasiten der Wirtstiere leben) - da wird's rein rechnerisch hochkompliziert!
Von den teils schwer bestimmbaren Nomada-Arten gibt es in Mitteleuropa ca. 100.
Die meisten Wespenbienen (Name!) ahmen mit ihrem auffälligen Farbmuster die wehrhafteren Wespen mit ihrer
W a r n tracht (Gegenteil: T a r n tracht) nach - das nennt man Mimikry.
Fund: Regental nördlich Regenstauf/Opf., 11.4.2021.
Nächste Woche - wenn ich wieder Hochladekapazität habe - gibt es mehr Aufnahmen der wunderschönen Wespenbiene - auch des dazugehörigen Männchens!
15.4.21 f
alicefairy 15/04/2021 15:24
Sie sieht aber sehr hübsch aus.Sehr interessant auch dein Text dazu
Lg Alice