(1) "Der" Senfweißling ...
Hach, war das früher einfach - es gab "den" Heufalter und etliche andere Arten, aus denen wegen des Fortschritts der Forschung inzwischen mehrere geworden sind. Viele sind ohne mikroskopische Untersuchung der Genitalien und/oder genetisches Barcoding gar nicht mehr sicher bestimmbar.
Unser Senfweißling (der laut lepiforum besser Tintenfleck-Weißling genannt werden sollte) gehört dazu. Leptidea sinapis (er lebt nur ganz selten an Senfarten!) und L. juvernica, der ersteren wohl bei uns oft ersetzt, indem er häufiger wird, werden in der Literatur oft mit L. reali und anderen zusammengebracht bzw. mit ihnen verglichen ...
Solange sich die Forschenden nicht einig sind, weil es auch für sie allzu schwierig ist und die fraglichen Arten noch wenig erforscht sind, werde ich den Kleinen mit einer Spannweite von knapp 4 cm einfach, wie empfohlen, "Tintenfleck-Weißling" nennen.
Der auf der Oberseite an den Vordeflügelspitzen sichtbare schwarze Fleck ist bei den Weibchen - wie hier - manchmal nicht oder kaum zu sehen.
Das abgebildete Exemplar empfing mich beim Aussteigen aus dem Auto (Abb. 1) und war, aufgrund des kleinen Vogelhiebs am rechten Hinterflügel auch beim Wiedereinsteigen nach knapp zwei Stunden (Abb. 2) als ein und dasselbe zu erkennen.
Der Tintenfleck-Weißling ist in der Fundgegend (Regental nordöstlich Regenstauf/Opf., Bayern) und in ganz weiter Umgebung (!) jedenfalls nicht häufig; nur ziemlich selten sieht man mal einen. Hoffentlich hält sich die kleine feine Art im Gebiet und wird nicht durch Lebensraumvernichtung noch seltener! Es scheint vielen Schmetterlingsarten in unserer dicht besiedelten und oft durch die Landwirtschaft giftbelasteten Umgebung schlecht zu gehen!
Abb. 1 zeigt deutlich die interessante Fühlerzeichnung - ob sich eventuell auch hieran die genannten Arten unterscheiden lassen???
Abb. 2: Faszinierendes Schuppenmuster der Unterseite!
SCHÜTZT DIE SCHMETTERLINGE DURCH GROSSFLÄCHIGEN LANDSCHAFTSSCHUTZ!!!
19.5.2023 f
alicefairy 19/05/2023 15:20
schön erwischtLg Alice