(1) Die Raupe des Großen Schneckenspinners - Auflösung des Montagnachträtsels vom 18.9.23
Apoda limacodes gehört zur Familie der Schneckenspinner (Limacodidae).
Abb. 1 und 2 stellen ein Tier dar (A), Abb. 3 das zweite (B) - beide fanden sich am selben Baum der Stieleiche (Quercus robur); dazu befand sich dort noch ein drittes, allerdings totes - entweder war es vertrocknet oder ist Opfer einer Schlupfwespe geworden ...
Was mir beim Vergleich der beiden hier abgebildeten lebenden Tiere (sie verpuppen sich im Frühjahr in ihrem Überwinterungskokon in der Erde) aufgefallen ist:
Bei Tier A sind keinerlei am Ende schwarze Haare zu sehen, die sich bei Tier B ganz deutlich in zwei Doppelreihen auf den weißlichen Streifen beidseits der Mitte finden. Tier B hat auch noch nicht die ausgeprägten weinroten Flecken. Es scheint damit jünger zu sein als Tier A.
Die Tröpfchen auf Tier A entsprechen offenbar dem die Raupen einhüllenden Schleim und sind bei heißem Wetter und ganz trockenen Blättern um die Mittagszeit sicher keine Tautropfen mehr.
Der Schleim, auf dem die hier etwa einen Zentimeter langen Tierchen wie eine Schnecke (Name!) auf ihrer Sohle dahingleiten, wird zur Überwinterung hin weniger. Und selbst auf abgefallenen Eichenblättern kann man später die Art anhand der Schleim- und Fraßspuren (deutlich in Abb. 1, angedeutet in Abb. 3) kartieren.
Jedenfalls sind die Raupen aus der Nähe betrachtet wunderschön, anders als das Rätseltier (A) mit seinen schrecklichen Bonbonfarben, die ja überall so hochmodern sind: Von Schulrucksäcken bis zur Kleidung und Telefongesellschaften ist überall eine (Warn-?)Farbübersättigung zu bemerken, die sogar (oder gerade?) ich als Rotgrünschwacher sehe ...
Funde und Fotos: Neukappl/Opf., 17.9.2023.
21.9.2023 f
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