(1) HYPOGYMNIA TUBULOSA, die RÖHRIGE BLASENFLECHTE
Gefunden am 16.10.2024 nordöstlich Regenstauf/Oberpfalz - an (wie lange?) toter, liegender Birke (Betula sp.) im Mischwald auf dem hier üblichen Granitboden.
Die Flechte gehört zu den häufigen Arten; auf
-- Abb. 1 ist sie mit (oben) der hier ähnlich häufigen PARMELIA SULCATA, der FURCHEN-SCHÜSSELFLECHTE, zu sehen.
Von der letztgenannten sind an manchen Stellen die schwarzen Rhizinen zu sehen, die als wurzelähnliche Organe das Festhalten an der Unterlage bewirken; H. tubulosa besitzt keine Rhizinen.
P. sulcata ist an der Oberfläche mit den länglichen, strichförmigen Soralen versehen, die aus den netzigen "Bruchstellen" (Sulci) des Lagers entstehen.
Wie gehämmertes Metall sieht daher die Struktur der Flechte aus. An der Grenze zwischen beiden Arten sieht man einige kleine Köpfchen der Blasenflechte (untere Bildhälfte).
-- Abb. 2 zeigt ein älteres,
-- Abb. 3 ein jüngeres Exemplar der Röhrenflechte.
Die Köpfchen der Blasenflechte sind jung braun und ergeben später die grünlichen Kopfsorale, von denen aus die aus Pilz- und Algenzellen bestehenden körnigen Soredien in die Umwelt entlassen werden; dort bilden sie dann neue Kolonien der Flechten.
Nur auf den Fotos von Prof. Ulrich Kirschbaum (viele wunderbare Bilder aller möglichen Flechten mit Text und Bestimmungsmerkmalen auf seiner Seite der technischen Hochschule Mittelhessen, "thm"!) habe ich bisher die braunen Köpfchen dieser H. tubulosa gefunden - und sie so bestimmt. Daß die namengebenden Röhren der Flechte hohl sind, sieht man hier am oberen Bildrand bei einem angebrochenen Fortsatz.
Mit viel Freude denke ich immer an den Flechtenkurs 2013 in Gießen (siehe alte Fotos im Flechtenordner!) zurück, der nach wie vor - da von Ulrich und Frau Prof. Ute Windisch mit viel Herzblut vorbereitet und durchgeführt - zu den ganz großen "Highlights" meines Lebens gehört!
Danke auch nach so langer Zeit!!!
Er wirkt eben dauerhaft nach - meine relativ wenigen Flechten hier in der fc sind auch auf die große Vielfalt der gefundenen Tiere und Pflanzen sowie Pilze zurückzuführen. Und im bald folgenden Winter kommen die Ahnenforschung und das dringend notwendige Aufräumen hoffentlich wieder zu ihrem Recht ...
Dann sind wieder die schönen Flechten dran!
17.10.2024 f
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