(10) HYPOCREA - ein Kugelpustelpilz
Gefunden auf einem Totholzast - wohl von einer Buche (Fagus sylvatica) in Neukappl/Oberpfalz am 31.10.2020 - Bilder 1 - 8 vom Funddatum.
Bild 9 zeigt den mitgenommenen Pilz zwei Tage später, am 2.11.2020, Bild 10 nach dem Eintrocknen durch Öffnen des Glases im Zimmer am 3.11.2020 - schon nach wenigen Stunden war er fast vollständig vertrocknet.
Es mag H. sinuosa sein, der Grüne Kugelpustelpilz (behelfsweise nach Jaklitsch* bestimmt) - oder vielleicht auch H. strictipilosa (Aussehen beim Bildvergleich am ähnlichsten, häufigste grünsporige H. in Europa); auch H. telephoricola sieht etwa so aus.
Bei mehr als 620 Arten in Europa und 75 Arten im gemäßigten Europa (Jaklitsch, 2009) ist eine ganz sichere Bestimmung - wie bei vielen Pilzen - nur durch Mikroskopieren z.B. der Sporen möglich. Und auch da wohl eher eine Sache für Spezialisten.
Das größte der Pilzchen hat einen Durchmesser von etwa 2 mm, die allerkleinsten, gerade im Entstehen begriffenen um 0,05 mm (50 u).
Bei den Hypocrea-Arten liegt die sich sexuell vermehrende Phase (Teleomorphe) vor; als Trichoderma mit dem entsprechenden Artnamen wird die Phase mit asexueller Vermehrung bezeichnet - früher hat man die für eine andere Art gehalten, sie sieht aus wie ein grüner, fädiger Schimmelpilz.
Außer den vielen grün aussporenden Arten wie dieser hier gibt es noch hyalinsporige.
Ein schöner Fund! Es gab gerade für mich als Laien viel Interessantes nachzulesen, hoffentlich hab ich's richtig verstanden und wiedergegeben.
Noch einen Tag später als beim vorigen Bild in der Austrocknungsphase treten die dunklen Sporenbehälter bei geschrumpften Pilzen deutlicher hervor. Ans Mikroskopieren habe ich mich noch nicht gegeben, aber das Präparat hebe ich mir dafür mal auf ...
* Jaklitsch et al. in Stud. Mycol. 2009; 63: 1 - 91.
3.11.20
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