11. Deutsche Waldkehrmeisterschaften ......

11. Deutsche Waldkehrmeisterschaften ......

Im südlichsten Zipfel Hessens fanden gestern die ersten Deutschen Waldkehrmeisterschaften statt, die sich ganz ähnlich wie beim Eiskunstlaufen in einen Pflichtteil und in eine von den Teilnehmern frei zu gestaltende Kür aufteilten. Bei der Pflicht kommt es darauf an, im herbstlichen Wald einen zwanzig Meter weite Strecke von exakt einen Meter Breite in den Wald zu kehren, und zwar dieses Jahr in Form eines lang gezogenen „S“. Dabei leuchtet ein, dass hier gutes Augenmaß vonnöten ist. Einmal bei der Auswahl des Geländes, falls nämlich eine knorrige Eiche im Weg steht kann dies schon in Bezug auf einen Treppchenplatz das „Aus“ bedeuten.

Bei der Kür schließlich, die mit 60 Prozent Anteil in die Wertung eingeht, sind alleine Kreativität und Einfallsreichtum gefragt. Schon alleine die Auswahl der passenden Musik und der tänzerischen Darbietung ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Iim Pflichtteil zeigte es sich, dass Männer bestenfalls alleine vom Bewegungsablauf eher Aussenseiterchanchen hätten.

So kam es dann auch, das Finale wurde dominiert von Petra M.O., die zu Klängen der musikalisch besonders aufbereiteten Nussknacker-Suite die Konkurrenz in den Waldboden steppte. Ihre Darbietung wird als Meilenstein in die Geschichte der Deutschen Waldkehrmeisterschaften eingehen. Alleine schon der geschmeidige Umgang mit dem genormten Besen, die ansatzlos gekehrten Hüftschwünge und die über den Kopf ausholenden urplötzlichen Umkehrschwünge waren sehenswert, einfach zum Zungenschnalzen. Die Tanzbietung war vom allerfeinsten, die Koordination der Schritte mit dem widerborstigen Arbeitsgerät auf dem unebenen Waldboden, der durch die Regenfälle der letzten Tage schweres Geläuf hatte, waren Extraklasse. Auch das durch die virtuosen in den Waldboden gekehrten Schwünge zeugten zum Abschluss der 3minütigen Darbietung das Portrait Albert Einsteins mit dem Zungenstrecker. Nicht nur die etwas 400 Zuschauer spendeten frenetischen Beifall, auch die sechs Preisrichter zogen ohne zu zögern einstimmig die Höchstnote 10. Die diesjährige Deutsche Waldkehrmeisterin kommt aus dem lieblichen Kraichgau und ist eher durch Zufall auf diese Disziplin gekommen, wie sie unserem Reporter verriet.

Mit Petra gestern im herbstlichen Wald auf Fototour, war einfach supertoll, auch mit Quatsch garniert ;-)