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111 Knoblauchbrot und Liebesapfel

111 Knoblauchbrot und Liebesapfel

21.207 9

homwico


Premium (Complete), Coburg

111 Knoblauchbrot und Liebesapfel

It`s „closing time” ……. Das Bierzelt im Hintergrund spuckt die letzten Spätheimkehrer aus. Auf dem Asphalt sieht man an den Pfützen, dass es geregnet hat, und die Markierungen lassen den alternativen Verwendungszweck des Coburger Angers – das Parken, erkennen. Manche Attraktionen sind schon geschlossen und haben die Fenster mit Rollläden verschlossen oder haben die Beleuchtung reduziert. Das „Heiße Knoblauchbrot“ hat seinen Kampf und sein Buhlen um die Gunst des geneigten Verzehrers gegen das Angebot an Liebesäpfeln und gebrannten Mandeln, das noch angepriesen wird, eingestellt und aufgegeben.
Der Anger legt sich schlafen - bis zum nächsten Nachmittag, wo frei nach dem Motto „Und ewig grüßt das Murmeltier“ das ganze Prozedere von Neuem beginnt.
Aufgenommen auf dem Coburger Vogelschießen am Samstag dem 8. August 2009 auf dem Coburger Anger.

Die Szenerie eines Rummels hat ihren eigenen Charme, ihren eigenen Reiz und ihren eigenen Charakter.
Wie schon weiter vorne im Abschnitt über die Volksfeste angeschnitten (Bild Hopp oder Flop) wäre es schade, wenn es dies alles nicht mehr gäbe.
Ein Beispiel für die Wichtigkeit sozialer Strukturen, die sich ja schon in der Kindheit und in der Jugend aufbauen und sie sich auch auf einem Volksfest wiederfinden:
Was für die Landjugend in früheren Zeiten (zum Teil auch heute noch) die Treffpunkte am Bushäuschen waren, kann man in städtischen Regionen neben vielen anderen angebotenen sozialen Einrichtungen auch auf dem Rummel antreffen:
Ich kann mich erinnern, dass ein beliebter Treffpunkt der Auto-Scooter war. Die Jugendlichen dort, mehr oder weniger untereinander bekannt aber zum Beispiel durch Schule oder Verein in verschiedenen Gruppen strukturiert, trafen sich dort regelmäßig, um neue Kontakte zu knüpfen, herumzualbern oder auch um ihren Status innerhalb der Gruppe auszubauen oder zu festigen. Ab einem gewissen Alter ging es dabei natürlich auch immer um die Kontakte zum anderen Geschlecht.
Hatte man genügend Chips für Fahrten mit dem Scooter, fühlte man sich schon als kleiner König. Und wenn man dann das Glück hatte, die Dame seiner Wahl zum Mitfahren im Scooter zu bewegen, um ihr seine Fahrkünste zu beweisen, den „richtigen“ Führerschein hatte man da meist noch nicht, fühlte man sich als ganzer König. Versuchte man dann während der Fahrt schüchtern seinen Arm um die neben sich sitzende, heimlich angehimmelte zu legen und wurde nicht abgewiesen, dann war man im "Siebten Himmel"!

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