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1172 Blick über die Dammkrone

1172 Blick über die Dammkrone

16.613 6

homwico


Premium (Complete), Coburg

1172 Blick über die Dammkrone

Der Blick vom Hubschrauberlandeplatz über die Austurleið, die gut befestigt über die Dammkrone des Kárahnjúkastífla führt. Gut kann man rechts von ihr auf der Krone den Maueraufsatz aus Beton erkennen, der beidseitig mit massiven Geländern gesichert, Fußgängern die Möglichkeit bietet, ganz oben auf der Mauerkrone den Damm zu überqueren. Auf der rechten Seite des Damms das sich anstauende Wasser des Hálslón, links sieht man, wie steil sich der Steinschüttdamm aufbaut. Im Hintergrund eine Totale des Hausbergs der Stauanlage, der Fremri-Kárahnjúkur. Im Vordergrund sieht man die massive Betonmauer des westlichen Dammabschlusses, davor die zur Dimmugljúfur führende Fallrinne, durch die das überschüssige Wasser wieder in die Jökulsá á Brú geleitet wird. Die Rinne wird von einer auf schweren Metallträgern getragenen Brücke, über die die Austurleið weiterführt, überspannt.

Sorgte das Projekt bei vielen Isländern schon wegen der starken Umweltbelastungen und der beim Bau unwiderruflich zerstörten Natur für Missbilligungen, und bei vielen Umweltschützern für Proteste, waren weitere „Aufreger“ politische Entscheide der Regierung, die zum Bau führten. So sickerte, wohl versehentlich, mit einer Veröffentlichung eines Interviews des damaligen Alcoa Vorstands Alain J. P. Pelda mit einer brasilianischen Zeitung durch, dass der Betreiber Landsvirkjun dem Unternehmen Alcoa lediglich etwa 15 US-Dollar für eine Megawattstunde an Stromkosten berechnet. Viel weniger, als isländische Bürger oder andere Firmen auf Island für ihren Strom bezahlen müssen. Die isländische Bevölkerung fühlte sich aus diesem Grund größtenteils von ihrer Regierung verraten und verkauft. Landsvirkjun dementierte zwar diese Zahlen als zu niedrig und Alcoa entschuldigte sich bei Landsvirkjun für diese entstandene Verwirrung, diese Geschehnisse fanden bereits im Jahr 2006 statt, jedoch ist bislang kein Preis veröffentlicht worden, der tatsächlich berechnet wird.

Und immer wieder zweifelt man an der Wirtschaftlichkeit des Wasserkraftwerks:
So erklärte im November 2011 der damalige Vorstandsvorsitzende von Landsvirkjun, Hörður Arnarson, dass für den isländischen Staat das Kraftwerk nicht rentabel genug sei. Der Wert des Kraftwerks beläuft sich auf 68 % des Wertes aller der sich von Landsvirkjun in Besitz befindlichen Kraftwerke - dem steht aber nur eine Umsatzerwirtschaftung von 32 % gegenüber. Der gemeldete Gewinn betrug 73 Mio. Dollar, sollte aber im Verhältnis zum vorhandenen Eigenkapital von 1,6 Mrd. Dollar 180 Millionen betragen. Bei einem Strompreis von 27 Dollar pro Megawatt, das entspricht 0,02 Euro pro Kilowattstunde, wird ein durchschnittlicher Jahresertrag von 123 Mio. Doller erwirtschaften, das sind 68,33 % vom Sollwert.
Auch die Erträge im Verhältnis zum Buchwert passen nicht. Sie sollten 10 %, als absolutes Minimum 9 % vielleicht gerade noch 8 % betragen. Tatsächlich liegen sie aber nur bei 6 %. (alles Aussagen Stand November 2011).
Alcoa hat sich von seinem Plan, ein zweites Aluminiumwerk in Bakki (bei Húsavík) zu bauen, verabschiedet. Nach Aussage des damaligen Geschäftsführers von Alco, Tómas Már Sigurðsson, ist Landsvirkjun nicht in der Lage, die nötige Energie zu einem wettbewerbsfähigen Preis bereitzustellen.
Dennoch hält die isländische Regierung am Ausbau der Wasserkraftwerke in der Zukunft fest.
Viele Einwohner befürchten jetzt ein Hinsteuern auf einen Kollaps der Wirtschaft, den Island im Jahr 2008 mit Mühe und Not mit seiner produzierten Finanzkrise, mit ausgelöst aufgrund einer Monokultur mit einseitiger, falscher wirtschaftlicher Ausrichtung auf den Fischfang, durchstanden hat. Dies führte im Oktober 2008 zur „Kochtopfrevolution“, bei der die konservativ-sozialdemokratische Regierung Islands schließlich zusammenbrach.
Nur dass diesmal statt Fisch das Aluminium, hinter dem amerikanische Interessen stehen, dafür verantwortlich sein wird.

Aufgenommen am westlichen Ende der Dammkrone am Kárahnjúkastífla im isländischen Hochland am Hubschrauberlandeplatz des Kárahnjúkar-Staudamm-Projekts des Unternehmens Landsvirkjun.

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