131 - Vom Anspruch an die eigene Fotografie
In Episode 131 beschäftigen wir uns mit der Frage des Anspruches an die eigene Fotografie. Variiert dieser punktuell oder verändert er sich über die Zeit? Reicht "Spaß haben" allein aus, welche Faktoren für den eigenen Anspruch gibt es noch, warum ist Perfektionismus ein Problem und wieso trägt Falk ne Sonnenbrille? Wir freuen uns, wenn Du Dich zu uns setzt!
Viel Spaß bei Episode 131: https://www.fotocommunity.de/podcast/episode/131
Liebe Grüße,
Lars & Falk
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Jan Peter Ehlers 06/02/2023 11:17
Perfektionismus kann punktuell sinnvoll sein und zu Entspannung beim Fotografieren führen:Wenn ich einmalig intensiv und perfektionistisch in ein Thema eintauche, um etwas zu lernen, etwas auszuloten, etwas zu checken, dann kann ich das Thema wieder loslassen, weil das (in diesem Falle technische) Wissen dann einfach da ist und ich es im Grunde intuitiv im Hintergrund anwenden kann, ohne beim Fotografieren groß darüber nachdenken zu müssen.
Halbwissen hingegen kann Anspannung hervorrufen, die immer wieder auftaucht: Mache ich es jetzt richtig? Kann ich es besser machen? Mit was wollte ich mich noch beschäftigen dazu?
Jedenfalls habe ich es öfter erlebt:
Intensive Beschäftigung -> checken -> loslassen.
Klar, da hat jeder seine/ihre Art des Lernens und das Ganze ist wie Ein- und Ausatmen: Lernen, loslassen, entspannt fotografieren. Und auch (wieder) lernen aufgrund der Bildergebnisse …
Hans Joachim Jürgens 21/01/2023 19:31
Perfektionismus hat in meinem Leben eigentlich immer mitgespielt, wenn mich etwas wirklich gepackt hat und ich der Meinung war, dass es mir noch besser gelingen kann. So eben auch bei der Fotografie. Ich lasse mich jedoch nicht davon treiben, sondern beziehe daraus die Motivation, mich einem Ergebnis zu nähern, das mich zufrieden stellt. Ich kann aber auch zufrieden sein, wenn es mir gelungen ist, ohne große Anstrengung zum gewünschten Ergebnis zu kommen - sei es spontan oder mit gewisser Routine. Nicht jedes Bild muss für mich perfekt sein, aber die Ausbeute an „gelungenen“ Bildern sollte eben steigen. Wenn andere mein Bemühen erkennen, freue ich mich umso mehr, ich weiß jedoch, dass ich dies keinesfalls erwarten darf, da Bilder ja auch oft schnell „konsumiert“ werden und eine eingehende Betrachtung nicht immer stattfindet. Jeder Mensch ist da anders und in der fc ist das Angebot an „guten“ Bildern und der Raum für die eigene Inspiration sehr groß. Daraus entsteht für mich kein „Wettstreit“ sondern eine große Chance für alle, sich bezüglich der eigenen Ziele und damit des eigenen Anspruchs zu „verorten“.Liebe Grüße
Achim
Blomy 20/01/2023 9:51
Mir fällt dazu das Pareto-Prinzip ein. Bei dem wird mit 20% Aufwand ein 80 prozentiges Ergebnis erzielt. Aber es bedarf eines 80 prozentigen Aufwandes um die letzten 20% zu erreichen. Macht das dann ein Bild um so vieles besser?Bin ich nicht manchmal überfordert, wenn ich sehe wie viele Bilder andere einstellen. Ist das jetzt Ansporn oder Last, auch als Hobbyfotograf, zu liefern.
Gerade im Anfang sind die Erfolgsschritte riesig. Doch irgendwann kommt der Punkt an den ich an meine eigenen Leistungsgrenzen stoße. Bin ich dann gewillt meinen eigenen Schweinehund zu überwinden oder schmeiße ich die Flinte ins Korn. Möchte ich im Urlaub morgens um 4 Uhr aufstehen um den perfekten Sonnenaufgang zu bekommen oder genieße ich den Urlaub.
Manchmal ist es sinnvoll einfach nur mit der Kamera spazieren zu gehen und seine Umgebung richtig zu beobachten. Einfach ohne Plan und die Umgebung auf sich einwirken zu lassen.
Gruß Andreas
Uwe Möbus 19/01/2023 16:03
Hallo Falk, hallo LarsVom Anspruch an die eigene Fotografie. Daraus kann man auch noch andere Themen ableiten. Und das nehme ich heute mal zum Anlass etwas über den Podcast auszusagen. So in dem Sinne, vom Anspruch an das Zuhören dem Gesprächspartner gegenüber. Damit richte ich mich an Falk. Ich persönlich empfinde Dich zu sehr im Vordergrund. Kaum hat Lars mal einen eigenen Gedanken, reist Du ihn an Dich und wirst immer schneller im Sprechen, damit dem armen Lars auch ja keine Lücke bleibt. Wenn Du noch beim Thema bzw. dem konkreten Gedanken von Lars bleiben würdest, aber nein, Du wendest es schnell und geschickt zu Deinem Anliegen, welches Du gern in epischer Breite besprichst. Uns zwar Deine persönlichen Belange im privaten Berufsleben. Sicher mag das auch in die persönliche Sicht beim Fotografieren hineinspielen und hat seinen Platz. Aber dort, wo es denn auch das Thema ist.
Bleib doch bitte beim Thema und trete in einen konstruktiven Dialog mit Lars. Und bitte lieber Lars, mehr Präsenz. Halte ein Stoppschild hoch. Es sei denn Dir gefällt es so. Mir jedenfalls nicht. Gut, dass habe ich ja jetzt gesagt.
Und zum Thema Anspruch an die eigene Fotografie. Halten wir es doch wie Andreas Feininger. „Die Tatsache, dass eine (im konventionellen Sinn) technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmäßig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind, zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht. “ Und wer keine Wurzeln hat, dem wünsche ich eine tolle Fahrt in dem Wildwasserkanal des Internet incl. FC. Herzlichst.
REN SEN 19/01/2023 13:25
Ich glaube der eigene Anspruch an die eigene Fotografie ist so breit gefächert und ambivalent wie Menschen es generell auch sind. Somit verändert er sich im Laufe der Zeit zwangsläufig, wir verändern uns. Alles ist erlaubt, alles sollte möglich sein. Ob verwackelt oder schief, ob mit dem Smartphone oder ner Spiegelreflex und was auch immer – alles ist möglich. Was nicht heißt das es mir dann immer gefällt was ich sehe von anderen Fotograf*innen :) ... aber das muss es ja nicht.Voting: Hier verhält es sich meiner Meinung nach anders bzgl Anspruch. Dort bewerte ich nach meinen persönlichen Ansprüchen / Vorlieben / Wissen ein Bild / Foto. So muss es auch sein, sonst dürfte es nur PRO Stimmen geben. Dies wird, nach meiner Einschätzung, leider viel zu oft missverstanden und löst unnötige Diskussionen aus.
Ich würde euch auch etwas Wiedersprechen, in der Galerie / Voting ginge es nur um das eigene Ego oder das sich messen mit anderen User*innen. Es geht auch um Reichweite / gesehen werden, unabhängig vom zu erwartenden Ergebnis einer breiten Masse. Natürlich spielen Polarisierung und Meinungsaustausch auch eine Rolle und EgoPflege ebenso. Ich habe allerdings schon sehr oft Fotos vorgeschlagen bei denen ich mir denke – die haben es verdient gesehen zu werden.
Perfektionismus und wiederum der Anspruch an Fotografie im Bereich Business ist für mich etwas vollkommen anderes. Mit dieser oben umschrieben freien Herangehensweise wird man nicht viel Erfolg haben. Nur wenn man Glück hat und einen Kunden findet der genau die selbe Sichtweise auf die Dinge hat wie ich und mich dabei unterstützt mit seinem Geld :) kann ich mir es leisten nur das Nötigste zu tun. Wer bitte kann sich das leisten? Ich kenne keinen in meinem Umfeld. Man gibt das Beste, man muss sich messen mit anderen Fotograf*innen und befindet sich in ständiger Konkurrenz zueinander. Damit meine ich nicht FotoKünstler(!)
ChriPrie 19/01/2023 7:42
Lieber Falk,Lieber Lars,
Ich habe mal wieder gerne euren Podcast gehört.
Das Thema Anspruch an die eigene Fotografie beschäftigt jeden irgendwann einmal.
Mich natürlich auch. Ich habe mich früher nicht getraut, Fotos zu zeigen, da ich auch immer der Meinung war, die Fotos entsprechen nicht meinen, aber auch nicht den Ansprüchen der anderen. Sie sind nicht perfekt....
Inzwischen lasse ich mich ganz viel von meiner Intuition leiten und freue mich über die vielen, zum Teil überraschenden, Ergebnisse.
Ich bin da ähnlich wie Falk, ich gehe los und lasse mich von Motiven finden.... :-))
Für mich ist die Fotografie eine Art Therapie, zur Ruhe kommen, entspannen, die Gedanken frei laufen lassen. Vielleicht auch mal ein spannendes Thema: Fotografie als Therapie?
Liebe Grüße
Claudia