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Binich Heldin


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#14

nein. das sind die sonnenstrahlen.

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Als wir kleiner waren, sind wir immer auf den Hügel hinter dem Haus von deiner Oma gegangen. Da stand ein großer Baum und du wolltest mich immer lachen sehen. Weißt du das noch? Und ich habe mir immer die Knie blutig gekratzt, weil ich auf den Baum geklettert bin, nur, damit du mich als ein tapferes Mädchen siehst. Und ich habe dir manchmal Herzen in die Baumrinde geritzt, mit dem Taschenmesser, das mir dein großer Bruder mal gegeben hatte. Ich hatte immer das Gefühl, er mochte mich mehr als du das getan hast. Weil weißt du, er hat mich immer angesehen, wenn er mir Sachen erzählte, die ich eigentlich gar nicht wirklich wissen wollte. Du hingegen hast dich auf den Rücken gelegt und die Arme hinterm Kopf verschränkt, mir dann von dem Mädchen aus dem Dorf und ihrem schönen roten Kleid erzählt.
Das wollte ich alles gar nicht wissen, weißt du das eigentlich? Ich wollte für dich ein Mädchen mit aufgeschrammten Knien und Ellenbogen sein. Ein Mädchen mit Narben an Bauch und Kinn. Ein Mädchen, dass sich den Arm auskugelt und nicht weinen muss.
Und wir sind immer zum See gelaufen, der hinter dem Hügel lag. Dein großer Bruder wollte mit uns kommen, doch du sagtest nein, er sei zu alt dafür. Ich habe mich damals so oft gefragt, ob du das wegen mir gesagt hattest.
Und weißt du noch, als ich dir einen Apfel an den Kopf geworfen habe? Du hast angefangen zu weinen. Verdammt du hast wegen einem Apfel geheult. Und ich musste über dich lachen, ich habe dich ausgelacht. Ich habe so sehr gelacht, das mir der Bauch wehtat. Und du hast mir eine gescheuert, dafür, dass ich so eine dämliche Kuh sei und mich über dich lustig mache. Und weißt du, in diesem Moment ist eine Welt kaputt gegangen. Du hasst mich, hast du gesagt und würdest mich nie wieder sehen wollen. Und ich nahm das ernst, ich hatte Angst. Verdammte Angst, dass du mich wegen einem Apfel und einem Lachen nicht mehr sehen willst.

Weißt du, das ist jetzt ganze 9 Jahre her. Und manchmal sehe ich dich, unten im Dorf. Wenn du an meinem Haus vorbei gehst. Und an der Hand hast du das Mädchen mit dem roten Kleid. Sie lacht bestimmt nicht, wenn du dir wehtust. Aber sie hat auch keine Narbe an Bauch und Kinn, die sie an dich erinnert.

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