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homwico


Premium (Complete), Coburg

1438 Randzonen

An dieser Aufnahme merkt man, dass ich mich der Gletscherzunge des Kverkjökull nähere. Vorrangig bestanden die Hügel und Halden der Moränenlandschaft auf meiner Tour bislang durchgängig aus vom Gletscher aus früheren Zeiten angehäuftem Gesteinsschutt. Man sieht, dass der Untergrund teils aus massivem Eis besteht, das meist dicht und fast vollständig von Sedimenten, die der Gletscher irgendwann mitgerissen hat, bedeckt ist. Durch die Risse im Eis erkennt man, wie dick und massiv die Eisschicht ist, ich befinde mich deshalb wohl bereits in der weitläufigen Randzone der Gletscherzunge. Wenn es auch wohl noch nicht der Rand der Zunge ist, es ist noch ein ganzes Stück bis zum Gletscher, so sind dies hier zumindest Überbleibsel der Zunge aus Zeiten, als der Gletscher noch größer war.
Ein Merkmal für das vorhandene Eis ist auch die zunehmende Häufigkeit des Wasseraustritts an der Sohle der Hügel und die Zunahme kleiner Schmelzwasserbäche. Das Wasser, egal ob Schmelz- oder Regenwasser, das sich auf der Oberfläche der Gletscherzunge ansammelt, fließt einmal oberirdisch über die Randzonen des Gletschers über Rinnen und Kanäle ab, und sammelt sich zu einem Gletscherbach. Ein weiterer Teil versickert jedoch über regelrechte Drainagesysteme durch die Gletscheroberfläche ins Innere des Gletschers wo es sich auf der Gletschersohle sammelt und dort entweder unterirdische Seen oder Wassertaschen bildet. Wachsen diese, wird der Gletscher angehoben. Dadurch besteht mehr und mehr die Gefahr, dass es zu einer plötzlichen Entleerung in Form der berüchtigten Gletscherläufe (isländisch Jökulhlaup) kommt. Diese Situation verstärkt sich im Gebiet der Kverkfjöll noch durch die vorhandenen geothermischen Gebiete. Daneben bilden sich auch ganze unterirdische Flüsse, die dann über ein Gletschertor meist am Ende der Gletscherzunge als Gletscherfluss oder Gletscherbach austreten. Bekannt ist im Kverkfjöll-Gebiet die „Wolga“ ein größerer unterirdischer Fluss. Gerade in der Nähe des Flusses haben sich dort im Einklang mit der geothermalen Energie der Hochtemperaturgebiete, die durch die vorhandenen unterirdischen Magmakammern am Gletscher arbeiten, die größten Eishöhlen Islands gebildet. Eine der dortigen Höhlen mit ihrem Abfluss werde ich noch besuchen. Diese Höhlen sind, gerade in den Sommermonaten, ständig in Bewegung und verändern sich. Aufgrund der Instabilität diese Höhen, es besteht latent die Gefahr, dass sich von der Decke große Eisbrocken lösen, oder auch die gesamte Höhle in sich zusammenfallen kann, hat man inzwischen das Betreten dieser Höhlen verboten.
Auch auf dieser Aufnahme sieht man Wasser an der Basis, wobei dieses Wasser wohl in das Eis hinein und nicht aus ihm herausfließt.

Das Bild wurde aufgenommen in den Kverkfjöll am Nordrand des Vatnajökull auf Island.


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