144 Dynamisch und spritzig (bearbeitet)

144 Dynamisch und spritzig (bearbeitet)

Für besondere Effekte hat DxO eine Software, Analog Efex Pro 3, die im Bundle mit enthalten ist. Der Name lässt schon erkennen, dass dort Themen der Analogen Fotografie aufgegriffen werden. Neben Retro-Looks Klassischer Kameras kann ich dort auch Bilder auf ein analoges Aussehen trimmen, indem ich Filter für Farbstiche, Ferrotypie-Filter, Bokeh, Doppelbelichtung, Bewegung, Nassplatten- oder Plastiklinsen Effekte simuliere. Diese Effekte kann man auch sehr differenziert bearbeiten. Der Aufbau des Programms lehnt sich, um einen vertrauten Gewöhnungseffekt zu schaffen, auch war dies sicherlich softwaretechnisch sinnvoll und am einfachsten umzusetzen, an den Aufbau der anderen DxO- Programme an: Öffne ich das Programm, sehe ich in der sich auftuenden Maske die vertraute Anordnung der verschiedenen Paletten oder Fenster. Links die Palette am Bildrand enthält die Filter und Presets. Über 5 Menüpunkte (Kamera-Kit, Kameras, Benutzerdefiniert, Importiert und Historie) kann ich diese nutzen. Unten in der Palette finde ich eine kleine Soforthilfe: Fahre ich mit dem Mauszeiger über die einzelnen Menüpunkte, ploppt eine Kurzerklärung zu dem Punkt auf, was sehr hilfreich ist.
Unter „Kamera-Kit“ befinden sich 14 Menüunterpunkte (Grundlegende Anpassungen, Objektivverzeichnung, Bokeh, Zoom & Rotationsunschärfe, Bewegungsunschärfe Doppelbelichtung, Lichteinfall, Schmutz und Kratzer, Fotoplatte, Objektiv-Vignettierung, Filmtyp, Multiobjektiv, Rahmen und Tonwerte & Kurven). Diese Unterpunkte werden, wenn ich sie aktiviere, in der Palette rechts neben dem Bild angezeigt – dort kann ich die einzelnen Punkte über verschiedene Regler und Selektionen bearbeiten. Alle aktivierten Menüpunkte haben links außen einen kleinen orangen vertikalen Balken, der die Aktivierung anzeigt. Dort kann ich nun neue Untermenüs für die Bearbeitung aufrufen. Beachten muss ich, dass, habe ich schon einen Menüpunkt, in dem ich gearbeitet habe, und ich klicke diesen in der Zeile an, dass sämtliche Arbeiten unter diesem Menüpunkt zurückgesetzt werden.
Der Punkt „Kameras“ beinhaltet 96 verschiedene Filter, die sich nochmals in 6 Bereiche unterteilen. Mit Anklicken rufe ich die Bereiche mit kleinen Icons auf. Klicke ich auf eines der Icons, ploppt ein Feld mit der Warnung auf, dass, wenn ich fortfahre, die alten angewendeten Parameter ersetzt werden. Eine Anwendung mehrerer Filter auf ein Bild ist, wie in Color Efex 5, in diesem Programm nicht möglich. Eventuell wäre dies aber über eine Schaffung einzelner Presets und dann über eine Doppelbelichtung machbar. Das habe ich aber noch nicht versucht.
Im Punkt „Benutzerdefiniert“ kann ich meine eigenen erstellen Presets abspeichern. Der Speicher-Button hierfür ist in der rechten Palette ganz unten rechts unter „Voreinstellung speichern“ untergebracht. Der Button links daneben, „Variieren“ bringt mir nach dem Zufallsprinzip Vorschläge für Änderungen, die aber nur minimale Veränderungen an den Schiebereglern betreffen, ohne dass sich mein gewählter Effekt ändert. Gefällt mir eine Einstellung, kann ich diese als eigenen Preset abspeichern. Im rechten Fenster sind übrigens noch eine Lupenfunktion und ein Histogramm installiert, die gute Dienste leisten.
Über „Importiert“ sind hochgeladene Einstellungen aus anderen Programmen abgelegt.
Und zuletzt in der Historie liefert mir diese einen chronologischen Ablauf meines Workflows während der Bearbeitung.
Neben diesen beiden Fenstern oder Paletten rechts und links gibt es dann noch die übliche Menüleiste, die obere Werkzeugleiste und eine untere Werkzeugleiste.

Jetzt zum Workflow für diese Bearbeitung: Zunächst lade ich das Bild, vorher habe ich die Profilkorrekturen aktiviert, über Lightroom in DxO PhotoLab5 hoch.
A.: Dort wende ich wieder die eigenen Presets „Alles aus“ und „Denoising Deep Prime“ an. Den Luminanzwert regele ich auf +90 und die „Toten Pixel“ auf 100 hoch. Es ist erstaunlich, wie klar das Bild dann bei 12800 ISO erscheint.

B.: Dann übergebe ich das Bild nach Analog Efex Pro 3, wo es als jederzeit wieder bearbeitbares und aufrufbares Bild im TIFF-Format eingeladen wird. Ich suche nun den Filtereffekt „Doppelbelichtung 7“ aus und wende ihn durch Anklicken an. In der rechten Palette wird mir zunächst nur ein Fenster mit den „Grundlegenden Anpassungen“ angeboten. Unter „Kamera-Kit“ aktiviere ich die Punkte, die ich bearbeiten will, bin ich mir nicht sicher, kann ich alle aktivieren und über Ausprobieren testen, was sinnvoll ist. In diesem Fall habe ich vier Bereiche ausgewählt.
Unter „Grundlegende Anpassungen“ stelle ich den Wert für „Detailextraktor“ auf +75%, „Helligkeit“ auf -25%, „Kontrast“ auf +10% und „Sättigung“ auf +30%.
In der „Doppelbelichtung“ setze ich die „Belichtung“ auf +50%, „Belichtungsbalance“ auf +62%, Zoom auf 20% und die „Drehung“ auf -40°.
Bei „Lichteinfall“ stelle ich die „Stärke“ auf 30 %, im Kästchen darunter stelle ich „Dynamisch“ ein, und wähle in der Icon-Auswahl das dritte Icon von links in der obersten Reihe.
Unter „Filmtyp“ wähle ich im Kästchen „Kalt“ und aktiviere in der Icon-Auswahl darunter das Icon Nr.1 in der zweiten Reihe. „Verblassen“ stelle ich auf +50%, „Stärke“ auf +40%, „Körnung pro Pixel“ auf 500 und „Härte“ auf -50%.
Dann speichere ich das Bild als eigenes Preset in „Benutzerdefiniert“ mit dem Button „Voreinstellung speichern“ ab. Zuletzt speichere ich das Bild mit „Speichern unter“ in einem Ordner meiner Wahl.

C.: In Lightroom importiere ich das Bild, wo ich es dann final im TIFF-Format bearbeite. Die Lichter setze ich auf -100 – Weiß auf +15 – Struktur auf +35 – Klarheit auf +25 – und Dunst entfernen auf +10. Über die Gradationskurve regele ich die Werte folgendermaßen ein: „Lichter“ auf -15, „Helle Farbtöne“ auf -40, „Dunkle Farbtöne“ auf +30 und die Tiefen auf -30. Die Schärfe stelle ich auf +85. Mit der Pipette stelle ich den Weißabgleich noch feinjustiert für die Temperatur auf +4 und für die Tonung auf -2.
Ich exportiere das Bild schließlich noch als JPEG-Bild in einen Ordner meiner Wahl, dann ist das Bild fertig.

Das Originalbild wurde aufgenommen im Silbergrund am Silbergraben nahe des Gerastollens etwas abseits vom Rundwanderweg der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha am Punkt Luisenthal 9.