154 Der Narr

154 Der Narr

Versteckt im Dickicht neben dem Weg um „Die Welt“ im „unteren Bosco“ steht „Der Narr“ (große Arkana Nr.0). Der Narr, dargestellt als Skinnie, ist die Lieblingsfigur der Künstlerin. Skinnie heißt übersetzt so viel wie Dünnhäutiger. Es ist der Begriff für Werke der Künstlerin aus durchscheinendem Gittergerüst, die den transzendenten Charakter betonen, und sich an die Form indianischer Totems anlehnen (z.B. „der Eremit“, „der Gehängte“ oder „der Hohepriester“). Dabei paraphrasieren sie die mythologischen Themen des „Theatro dei Tarocchi“. Die Figur wird hier als Wanderer mit Wanderstab und einem Stock mit einem Rucksack für Proviant, den sie über den Rücken trägt, dargestellt. Sie wird von einem kleinen braunen Hund begleitet.
Die Null, keine Zahl bedeutend, ist ein Kreis ohne Mittelpunkt, der symbolisch in kindlicher
Vorbewusstheit die gedankliche Quelle darstellt, die gleichzeitig die älteste der Menschheitsfragen nach dem Woher und dem Wohin aufwirft.
Niki de Saint Phalle beschreibt ihre Figur folgendermaßen:
Zitat:
„Die Karte des Narren trägt die Nummer Null. Also keine Nummer. Doch für mich ist die Null eine Zahl.
Im Tarotspiel ist der Narr genau so stark wie alle anderen Karten zusammen. Warum? Weil er den Menschen in seiner geistigen Suche darstellt.
Da er nicht weiß, wohin er geht, ist der Narr ständig, bereit Neues zu entdecken.
Er ist der Held der Zaubermärchen, der zwar töricht erscheint, doch fähig ist den Schatz zu finden.
Der Narr hat fast keinen Besitz. So reist er unbeschwert.“
Zitat Ende.

Hierzu: „The Fool On The Hill” (Bitte Text/Lyrics beachten)
https://www.youtube.com/watch?v=6Hlw_9ldThs
https://www.azlyrics.com/lyrics/beatles/thefoolonthehill.html