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@Hannes Gensfleisch: Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort auf meine Frage!
In meiner Heimatstadt kenne ich mich ja eher aus, und da kann ich zwischen dem harmonischen und ausgewogenen Renaissancestil eines Elias Holl und dem manieristisch wildbewegten Stil eines de Vries gut unterscheiden. Bei ländlicher Architektur tue ich mich da schwerer...
Wahrscheinlich stolperst Du über die Jahreszahl,
denn normalerweise wird ja die Renaissance als
Kunststil auf die Zeit von 1420 bis 1600 begrenzt,
mit dem Manierismus als »Scharnier« zum Barock.
Ebenso wie aber nördlich der Alpen auch nach 1500
zunächst noch vielfach gotisch gebaut wurde *,
fand auch die Renaissance 1600 kein abruptes Ende.
So zählt beispielsweise in Deiner Heimatstadt
der Goldene Saal (1643) noch zur Renaissance.
Bei der ländlichen Architektur verlief die
Entwicklung weit langsamer und speziell beim
Fachwerk sind stilistische Unterschiede ohnehin
schwer festzustellen. Die beim Eglihaus als
»moderner« Stil bezeichnete Rähmbauweise
ist eine typische Errungenschaft der Renaissance.
Interessant ist hier, dass der Bau auf der Infotafel
als eines der ersten Fachwerkhäuser dieses Typs
in der Gegend bezeichnet wird, anderswo gab es
den Rähmbau schon mehr als hundert Jahre früher.
* Der Schönhof in Görlitz (1526) gilt als eines
der ersten Renaissance-Gebäude Deutschlands:
Und die Schachtenburg im hessischen Schlitz
(demnächst in diesem Theater ;–)
erhielt um 1555 noch ein gotisches Spitzbogenportal.
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Wolfgang Bazer 15/10/2015 22:35
@Hannes Gensfleisch: Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort auf meine Frage!In meiner Heimatstadt kenne ich mich ja eher aus, und da kann ich zwischen dem harmonischen und ausgewogenen Renaissancestil eines Elias Holl und dem manieristisch wildbewegten Stil eines de Vries gut unterscheiden. Bei ländlicher Architektur tue ich mich da schwerer...
Lucy Trachsel 15/10/2015 10:51
enn ich mal vergessen sollte, wie es aussieht, kann ich immer noch dieses Foto anklicken ;-)Hannes Gensfleisch 15/10/2015 3:10
@ Wolfgang:
So dumm ist die Frage gar nicht.
Wahrscheinlich stolperst Du über die Jahreszahl,
denn normalerweise wird ja die Renaissance als
Kunststil auf die Zeit von 1420 bis 1600 begrenzt,
mit dem Manierismus als »Scharnier« zum Barock.
Ebenso wie aber nördlich der Alpen auch nach 1500
zunächst noch vielfach gotisch gebaut wurde *,
fand auch die Renaissance 1600 kein abruptes Ende.
So zählt beispielsweise in Deiner Heimatstadt
der Goldene Saal (1643) noch zur Renaissance.
Bei der ländlichen Architektur verlief die
Entwicklung weit langsamer und speziell beim
Fachwerk sind stilistische Unterschiede ohnehin
schwer festzustellen. Die beim Eglihaus als
»moderner« Stil bezeichnete Rähmbauweise
ist eine typische Errungenschaft der Renaissance.
Interessant ist hier, dass der Bau auf der Infotafel
als eines der ersten Fachwerkhäuser dieses Typs
in der Gegend bezeichnet wird, anderswo gab es
den Rähmbau schon mehr als hundert Jahre früher.
* Der Schönhof in Görlitz (1526) gilt als eines
der ersten Renaissance-Gebäude Deutschlands:
Und die Schachtenburg im hessischen Schlitz
(demnächst in diesem Theater ;–)
erhielt um 1555 noch ein gotisches Spitzbogenportal.
Wolfgang Bazer 15/10/2015 1:07
Klasse Doku! Aber mal ganz dumm gefragt: Ist das noch Renaissance?Frau Luna. 14/10/2015 12:56
Was für ein prächtiges Haus - ein Schmuckstück für den Ort! Vielleicht werde ich es ja irgendwann mal in natura sehen :-)