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homwico


Premium (Complete), Coburg

1684 Askja

Am Wagen angekommen, breche ich auf zu meiner Fahrt über die F902 und F910, die mich zur Askja leiten. Dies nicht, ohne nochmals einen kurzen Halt an der Hochlandhütte, der Weg führt wieder zurück daran vorbei, einzulegen. Ein dringendes menschliches Bedürfnis regt sich. Auf Island gibt es jede Menge an Verkehrszeichen, die es im „normalen“ europäischen Raum nicht gibt. Ein lustiges ist jenes mit einer kauernden Person, heruntergelassener Hose, durchgestrichen im roten Warndreieck. Es ist jedoch nicht im offiziellen Verzeichnis, der „Reglugerð um umferðarmerki og notkun þeirra“ enthalten. Aber ich will mich trotzdem nicht in die Menge derjenigen einreihen, die es missachten. Auch für die Wildpinkler habe ich keine Entwarnung gefunden, aber dies scheint ähnlich der Praxis in anderen europäischen Staaten geregelt zu sein. Generell gilt, wie in Deutschland auch, man sollte, wenn möglich, eine Toilette nutzen. Es wird deshalb gegen 14:30 Uhr, als ich zu meiner Fahrt aufbreche.

Ich bin inzwischen auf der Piste F902, sie nennt sich in diesem Bereich Kverkfjallaleið, wieder in nördlicher Richtung unterwegs. Etwa 3,5 bis 4 Kilometer (Straßenstrecke), ein Stückchen nordöstlich des Kerlingarhryggur, ist der erste von vielen ungezählten Halts, die ich mache, um die Schönheit der rauen, wilden Landschaft festzuhalten. Der Blick geht Richtung Norden hinüber über die Sanderebene mit der Jökulsá á Fjöllum und zu meinem nächsten Ziel, dem Dyngjufjöll-Massiv mit der Askja. Die Askja ist ein Vulkan nördlich des Vatnajökull. Der Vulkan selbst besteht aus einem verschachtelten System von mindestens drei Calderen, die sich über ein Gebiet von etwa 45 km² erstrecken. Zusammen bilden sie das Dyngjufjöll-Bergmassiv. Die Askja ist als Zentralvulkan für das dortige, etwa 200 Kilometer lange und nur 20 Kilometer breite, gleichnamige Vulkansystem beherrschend. Es ist das längste Vulkansystem auf Island. Dieses System reicht von hier über den Schildvulkan Kollóttadyngja und die Herðubreið bis etwa 150 Kilometer in den Norden zur Halbinsel Melrakkaslétta, und nach Süden noch etwa 30 Kilometer bis zum dort beginnenden Eis des Vatnajökull. Bekannt ist der Öskjuvatn und der sich daneben befindliche Viti-Krater, die sich in der jüngsten vulkanotektonischen Epoche mit der Bildung einer Caldera um 1875 geformt haben. Der Öskjuvatn ist mit einer Tiefe von 220 Metern einer der tiefsten Seen Islands. Man blickt auf dieser Aufnahme genau auf diesen südlichen Calderarand, hinter dem sich die beiden Seen befinden. Die höchste Erhebung dieses Rands ist der Þorvaldstindur mit einer Höhe von 1521 über dem Meeresspiegel. Die Calderawand ragt immerhin noch gut 800 Meter über die Fläche der Sanderebene, durch die sich der Gletscherfluss Jökulsá á Fjöllum zieht, hinaus. Mit der Vergrößerung des Vatnajökull-Nationalparks in jüngster Zeit gehört die Askja nun ebenfalls zum Nationalpark Vatnajökulsþjóðgarður, wie er auf Island genannt wird.
Wie man sehen kann, wechselt das Wetter. Es wird mehr und mehr wolkig, und wie es ausschaut, regnet es gerade über dem Dyngjufjöll kräftig. Rechts am Horizont sieht man noch anschließend an das Dyngjufjöll-Massiv den Schildvulkan Kollóttadyngja und rechts daneben der Eggert. Ein Stückchen davor ragt von rechts der Ausläufer des Schildvulkans Vaðalda ins Bild. Vor dem Dyngjufjöll-Massiv erstreckt sich die Sanderebene mit der Lavawüste Holuhraun.
An den Markierungspfählen im Vordergrund kann man den Streckenverlauf der Piste nachvollziehen, die sich zwischen den kleinen Erhebungen im Vordergrund hindurchschlängelt. Sie verläuft in meiner Fahrtrichtung nach Norden rechts zum Bildrand. Dort geht das Terrain in das Lavafeld Kverkfjallahraun über.

Aufgenommen auf der Fahrt auf der Hochlandpiste Kverkfjallaleið F902 vom Kverkfjöll-Massiv zur Askja.

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