(2) Brutfürsorge beim Blattkäfer GONIOCTENA DECEMNOTATA ...
... aus der Familie der Chrysomelidae.
Hier das angefressene Zittepappelblatt von der Rückseite.
Zwei Grüppchen von Larven des Käfers sitzen dort. Links unten flüchtet wohl grad die Larve, die eine Nikon besitzt - meine Canon paßt ihr sicher nicht. War mir egal, ich hab sie aufgenommen, nachdem wir die Familie nun schon mit einigem Glück gefunden haben!
Übrigens Käfer und Larven das erste Mal, den Käfer ulkigerweise ein paar Tage später gleich nochmal woanders.
Zwei der Larven sind frisch gehäutet und noch rot; die linke davon schlüpft soeben aus ihrer Larvenhaut und läßt die leere Hülle (Exuvie) zurück - an der (wie auch rechts) die schwarze Kopfkapsel beweist, daß der Kopf auch im vorherigen Larvenstadium schwarz war. Die meisten Blattkäferlarven sehen ähnlich aus und sind manchmal ohne nähere Untersuchung nur anhand ihrer Nahrungspflanze zu unterscheiden.
Noch etwas sieht man. Die "CYCLOALEXIE" - ein etwas sehr vornehmer Ausdruck für die "Wagenburg", die die Larven durch Bildung eines Kreises formen, wenn jemand sie stört. Diese Verhaltensweise gibt es auch bei anderen, ebenfalls bei fremdländischen Blattkäferarten. Die Versammlung erweckt den Eindruck eines größeren Tieres, das sich dann der Freßfeind vielleicht nicht zu verspeisen wagt. Den Begriff "Wagenburg" als ringförmige Verteidigungsformation kennt man wohl eher (oder nur?) von Kaffernbüffeln oder Moschusochsen, die bei Bedrohung von außen ihre Kälber in die Mitte nehmen und so eine undurchdringliche Sperre gegen angreifende Raubtiere bilden.
Alle Fotos aus Neukappl/Opf. vom 26.4.2020.
12.6.20
alicefairy 13/06/2020 10:08
Sehr gut gezeigtLg Alice