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(2) Der Furchenschwimmer (Acilius sulcatus) - ein häufiger, weitverbreiteter Schwimmkäfer ...

(2) Der Furchenschwimmer (Acilius sulcatus) - ein häufiger, weitverbreiteter Schwimmkäfer ...

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(2) Der Furchenschwimmer (Acilius sulcatus) - ein häufiger, weitverbreiteter Schwimmkäfer ...

... aus der Familie Dytiscidae, zu der auch der bekannte, größere Gelbrandkäfer (Dytiscus marginalis) gehört.
Der Furchenschwimmer wurde früher auch "Fadenschwimmer" genannt (Bild 4) - offenbar wegen seiner fadenförmigen Fühler.
Er gehört nach einem Test beim Aufenthalt im Wasser zu den schnellsten und stromlinienförmigsten Käfern. Deshalb gibt es nur wenige Fotos aus der Natur. Die meisten Bilder sind wohl in Aquarien gemacht. Vielleicht habe ich mit etwas kühlerem Wetter Glück gehabt, als ich die Fotos aufnahm und der Flinke sich genau vor meine Nase setzte ...
Abb. 1 und 2 vom 30.9.2018 zeigen den Käfer am Ufer des Ambros-Weihers bei Neukappl/Opf.
Abb. 3 aus Reitter, Die Käfer des Deutschen Reiches, Stuttgart 1908 - Tafel 39 aus Bd. 1. Abb. 1c zeigt ein Weibchen wie auf meinen Fotos; das Männchen (1b) hat - wie viele Schwimmkäfer - Saugnäpfe an den Vorderbeinen, mit denen sie sich bei der Paarung auf dem Halsschild des Weibchens festhalten.
Abb. 2a und b auf der Tafel aus Reitter stellen die seltenere Schwesterart dar: Acilius cancellatus, der die doppelte V-förmige Zeichnung des Kopfes fehlt.
Die Käfer und ihre Larven ernähren sich von wasserlebenden Kleintieren, die sie mit ihren großen Zangen ergreifen.
Abb. 4 stammt aus dem Bändchen "Bilder aus dem Käferleben" von Dr. Kurt Lampert, Stuttgart 1909. Dort ist die Art noch mit "Fadenschwimmer" bezeichnet.

Hier ein Augenblick, der die komplizierte Atmung des Käfers zeigt - er hat ja keine Kiemen, sondern Tracheen, die auf der Rückenseite seines Hinterleibes enden und mit Sauerstoff aus dem unter den Flügeldecken gespeicherten Luftvorrat versorgt werden. Der Luftvorrat wird bei Bedarf (beim Gelbrandkäfer nach etwa einer Viertelstunde) ausgetauscht - dazu durchstößt der Käfer mit der Hinterleibsspitze die Wasseroberfläche und nimmt frische, sauerstoffreiche Luft unter die Flügel auf. Damit die nicht beim Tauchen verlorengeht, sind die Flügeldecken beim Gelbrandkäfer (auch hier?) durch eine Falz bei anliegenden Flügeln luftdicht verschlossen. Es gibt bei Schwimmkäfern aber auch eine "physikalische" Atmung für den Aufenthalt unter Wasser: Die Luft unter den Flügeldecken tauscht CO2 gegen Sauerstoff beim Kontakt mit Wasser aus. Das verlängert die Zeit, die der Käfer - z.B. bei Flucht vor Freßfeinden - unter Wasser verbringen kann, ohne auftauchen zu müssen. Die Käfer überwintern am Gewässerboden, oft in Schneckenhäusern.
Manche Wasserkäferlarven stechen sogar unter Wasser die luftführenden Gefäße von Wasserpflanzen mit einem Stachel am Hinterende an und nehmen so Luft auf! Wieder ein Beweis für den wunderbaren Erfindungsreichtum der Natur!
Zum Austarieren des Körpers beim Schwimmen können die Käfer wohl auch Luft und Wasser zwischen Enddarm und dem Raum unter den Flügeln austauschen! Dafür ist eine Klappe erforderlich. Ob das auch auf diesem Foto die oben liegende Klappe am Hinterende des Käfers ist? Oberhalb davon ist eine Luftblase zu sehen, die offenbar gerade vor dem Aufnehmen neuer Außenluft herausgelassen wurde. Insgesamt hat der Furchenschwimmer bei den relativ niedrigen Außentemperaturen Minuten unter dem Stengel verbracht, um die Atemluft zu erneuern - und vielleicht, um auf Beute zu lauern ...

1.10.18



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Exif

Cámara Canon EOS 550D
Objetivo Sigma 150mm f/2.8 EX DG OS HSM APO Macro
Diafragma 11
Tiempo de exposición 1/200
Distancia focal 150.0 mm
ISO 100