(2) Die hübsche Wegwespe (Fam. Pompilidae) CEROPALES MACULATA, Kuckucks-Wegwespe
Hier ein Weibchen, das man an dem in einer kurzen Rinne liegenden Legestachel erkennt.
Die Art stürzt sich - oft zu mehreren Weibchen - auf eine andere Wegwespenart, die vorher eine Spinne erbeutet hat - und legt schnell ein Ei ins Tracheensystem (Atmungssystem) der Spinne. Worauf die andere Wegwespe (C. m. parasitiert mindestens fünf bis sechs Arten!) nichtsahnend ihre Beute, wie geplant, in ihr Nest zerrt, ein Ei daran ablegt und vergräbt.
Aus dem Ei der Kuckucks-Wegwespe schlüpft dann aber zuerst deren Larve und verbraucht die Beute für sich selbst, sodaß die Wirtsart sich in dem Fall nicht vermehrt.
Guter Trick! Aber die Situation der anderen (Wirts-)Wegwespenart muß man ja erstmal zum schnellen Handeln genau im richtigen Moment finden!!! Wie die Kleinen das machen, ist mir ein Rätsel! Und wenn man einmal gesehen hat, wie blitzschnell eine Wegwespe ihre Spinnenbeute abtransportiert, weiß, daß da den Parasiten gar nicht viel Zeit bleibt. Es liegt ja schließlich nicht immer an jeder Ecke eine von einer Wegwespe erbeutete Spinne rum, die die Voraussetzungen erfüllt ...
Offensichtlich klappt es allerdings meist - sonst gäbe es ja den Parasiten nicht (mehr)! Und für die nächste Generatione im folgenden Jahr müssen auch noch genügend Wirte da sein. Ein ganz feines, bisher gut funktionierendes System der Rückkoppelung.
Ein Wunder der klugen Natur!
Fund: Regental nördlich Regenstauf/Opf., Bayern, 5.8.2020 - auf Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium).
7.8.20
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