2015 Frieden für Syrien: Palmyra
Auch zu Neujahr sehnen die Menschen in der arabischen Welt weiter den Frieden herbei. Viele Kulturgüter sind unwiederbringlich verloren.
Wenn sich Pegida in dieser Situation auch gegen die syrischen Kriegsflüchtlinge wenden darf, stößt unsere Demokratie an ihre Grenzen.
Das UNO-Institut UNITAR veröffentlichte zu Jahresende vier UNOSAT-Bildpaare vorher/nachher über die Zerstörung syrischer Kulturstätten.
Obige Satellitenfotos zeigen die antiken Überreste von Palmyra am 10.10.2009 und 26.10, 2014.
Die Oasenstadt Tadmur (altsemitisch Tadmor "Palmenstadt", Palmyra in römischer Zeit) lag mitten in der Wüste an einer Karawanenstraße.
Die Oase diente schon im 2. Jahrtausend v.Chr. der Versorgung von Karawanen mit Wasser.
Die Römer nahmen die Stadt mit großen Zerstörungen ein, ließen sie aber 300 n.Chr. wieder aufbauen.
636 ging mit dem Untergang des alten Rom die Stadt in die Hand der Moslems über, aber die Bewohner wanderten aus.
Archäologisch erschlossen und daher umfangreich konserviert wird Palmyra seit 1751 vor allem durch britische Wissenschaftler.
Wie Dura Europos wird während des syrischen Bürgerkriegs auch Palmyra von Kunsträubern heimgesucht.
Das untere Satellitenfoto zeigt aber auch einen Bombenkrater und eine Militärtrasse quer durch das Areal, das zum Unesco-Welterbe zählt.
[Panoramafoto: Zeledi.com]
fotoGrafica 27/01/2015 13:23
eindringliches dokumentgruss wolfgang
smokeonthewater 02/01/2015 0:52
@Ursula: Vielen Dank für das Hölderlin-Zitat. Ich kenne es durch unseren gemeinsamen Bekannten Hermann Rapp, der u.a. dieses Gedicht mit künstlerischen Pressendrucken illustrierte.Ursula Elise 02/01/2015 0:31
Schrecklich anzusehen, was man da sieht.Kennst du das?
LEBENSALTER
Ihr Städte des Euphrats!
Ihr Gassen von Palmyra!
Ihr Säulenwälder in der Ebne der Wüste,
Was seid ihr?
Euch hat die Kronen,
Dieweil ihr über die Grenze
Der Othmenden seid gegangen,
Von Himmlischen der Rauchdampf und
Hinweg das Feuer genommen;
Jetzt aber sitz ich unter Wolken (deren
Ein jedes eine Ruh hat eigen) unter
Wohleingerichteten Eichen, auf
Der Heide des Rehs, und fremd
Erscheinen und gestorben mir
Der Seligen Geister.
(Friedrich Hölderlin, nicht genau datierbar, um 1804)