(24) RÄTSEL: "Schwarzerle" - Haareis
Noch eine Serie von Bildern des seltenen Haareises:
An meinem Glückstag, dem 7.12.2017, konnte ich erstmals das Wachstum der zerbrechlichen "Zuckerwatte" verfolgen - meist begnügt man sich ja mit Fotos eines Zeitpunktes. Und ist froh, das Haareis überhaupt einmal zu Gesicht zu bekommen ...
Die Fotos wurden 0, 4 , 22, 36, 49 und 74 Minuten nach dem Auffinden aufgenommen. Insgesamt habe ich ein paar hundert Bilder von etlichen Stellen des Baumes gemacht, was mir jetzt zugute kam.
Im Internet konnte ich nur einen link finden, unter dem ein Zeitrafferfilm mit dem Wachsen des Haareises zu sehen war; zwar draußen, aber unter Freilandlaborbedingungen - und nicht in der Natur am Fundort.
Aus dem zuletzt etwa 2 cm langen Haareis auf beiden Seiten des noch am Baum hängenden Hölzchens habe ich - wie aus Bild (23) - eine Wachstumsgeschwindigkeit von etwa einem Zentimeter pro Stunde berechnet.
Genaueres kann ich vielleicht nach dem Ausmessen des Astdurchmessers sagen, was dieser Tage noch nachgeholt werden muß - wie für das letzte Bild. Zumindest diese beiden Ästchen werde ich wohl wiederfinden.
Um vieles wird die Geschwindigkeit aber nach dem Messen auch nicht abweichen*.
Später kann ich noch Nahaufnahmen von in Entstehung begriffenem Haareis einstellen.
Seht Euch mal an, welche Kraft die oft die Rinde des Totholzes absprengenden dünnen Haare haben! Der obere, abgesplitterte Teil des Zweiges wird deutlich angehoben!
Fund: Neukappl/Opf., ca. 450 m.
*(P.S: vom 12.1.2019:)
Die Wachstumsgeschwindigkeit des Haareises mit etwa einem Zentimeter pro Stunde wird auch in der Lietratur (z.B. bei Wagner) angegeben. Bei Längen der Eisfäden bis zu 10 (20) Zentimetern dürfte - beste Umweltbedingungen für das Wachstum vorausgesetzt - das Haareis höchstens 10 (20) Stunden lang wachsen. Allerspätestens nach dieser Zeit werden sich die Wetterbedingungen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt in unseren Breiten ziemlich regelmäßig so geändert haben, daß das Wachstum aufhört.
Bei meinen Beobachtungen an dieser Schwarzerle entstand über ein Jahr lang bei mindestens 20 Besuchen spätestens alle paar Tage neues Haareis, und das alte war - meist vollständig - abgeschmolzen.
8.12.2017
alicefairy 09/12/2017 14:28
Na wie Klasse ist das denn. Suuuper Thomas in Wort und BildLg Alice
Fly Bio 09/12/2017 13:41
Spannend!viele Grüsse
FlyBio
Marianne Schön 09/12/2017 8:56
Das hast du wunderbar erforscht und aufgenommen...in unserem Wald habe ich das Haareis auch schon gefunden.
NG Marianne
Schmidpeter Renate 09/12/2017 0:27
Das habe ich noch nie gehört. Sehr interessant deine Ausführungen. Ich werde mit Sicherheit danach Ausschau halten. Toll deine Serie.tiedau-fotos 08/12/2017 23:09
Eine feine Serie zeigst Du uns hierlieben Gruß Uli + Elke