240 Markt 2/3
Hier im Hochformat nochmals das Haus Markt 2/3 an der Südseite des Platzes mit einer 82mm Brennweite gezeigt.
Das an der Einmündung der Rosengasse befindliche Eckhaus besitzt die einzige vollständig erhaltene Rokokofassade in Coburg. Diese brachte man im Jahr 1766 an, nachdem vorher die beiden früher einzelnstehenden Häuser Markt2 und Markt 3 zu einem Haus umgebaut wurden. Nach dem Einzug der Sparkasse in Jahr 1930 war geplant, das Haus umzubauen. Die Rathausfassade, das Rathaus steht ohne Abstand links neben dem Haus Markt 2/3, plante man dabei zu verlängern, und es sollte nach dem Vorbild eines Coburger Erkers ein „Führererker“ an der Ecke zur Rosengasse angebaut werden.
Der Ausbruch des 2. Weltkriegs verhinderte den Abbruch des Gebäudes vor dem 2. Bauabschnitt.
In Folge baute man das Haus 1958,1979,1990 und 2000 aus und um.
Die zehnachsige (10 Fenster) Fassade fällt durch den mittig angebrachten vierachsigen Risalit mit Zwerchhaus und Schweifgiebel mit Vasenaufsatz ins Auge. In der Renaissance und auch im Barock waren Kartuschen beliebe Stilmittel, die als Fassadenschmuck dienten. So sieht man auf dem abschließenden Giebelfeld des Risalit unterhalb des kleinen Bodenfensters eine Kartusche, welche einen Anker, die Jahreszahl 1766 und die Buchstabenfolge J.P.B. zeigt. Der Risalit besitzt im Weiteren reichhaltige Rocaillestukaturen. Die Obergeschosse besitzen markante Kreuzstockfenster. Das Mansarddach zeigt zu beiden Seiten des Zwerchhauses runde Gauben mit Segment- oder Schweifbogenabschlüsse auf.
Im Erdgeschoss ist die Sparkasse untergebracht. Ich kann mich noch erinnern, wie beeindruckt ich war, wenn mein Vater im Rahmen seiner Tätigkeit seine Bankgeschäfte tätigte, und mich dabei mitnahm. Schon die alte, wuchtige mit dicken Eisen beschlagene Eingangstür, die ich als kleine Junge gar nicht aufbekam, war faszinierend. Kam man in die weiträumige Schalterhalle, die mir als kleiner Knirps mächtig, bedrückend und manchmal bedrohlich vorkam, musste man eine Nummer ziehen, über die man dann über eine Anzeige aufgerufen wurde, die den zuständigen Kassenschalter anzeigte. Bis dorthin musste man sitzend auf Wartebänken oder stehend ausharren, bis man an der Reihe war.
Aufgenommen am 24.April 2019.
W.H. Baumann 29/06/2021 21:54
Sehr gut präsentiert und kommentiert. Coburg ist sich seines architektonischen Erbes bewußt!VG Werner
André Reinders 28/06/2021 19:00
Wieder mit astreinem Schnitt und Aufbau!!LGAndré
anne47 27/06/2021 21:18
Der Albert hat einen schönen Platz bekommen. Leider kann man ihn in der Dunkelheit nicht gut sehenLG Anne
Vitória Castelo Santos 27/06/2021 17:56
Wieder gut!