256 Gefangen in Zeit und Raum

256 Gefangen in Zeit und Raum

Diese Aufnahme mit 82mm Brennweite erinnert ein bisschen an einen Gefangenen im Käfig. Was wohl auf viele Adelige gesehen hinsichtlich der höfischen Intrigen, Verstrickungen, und den damit einhergehenden Moralvorstellungen in den früheren Zeiten passend und zutreffend war.
Nicht so bei Prinz Albert und Königin Victoria, deren mustergültige Ehe neun Kinder hervorbrachte.
Bezeichnend für die Festigkeit der ehelichen Verbindung ist die Tatsache, dass Königin Victoria in den ersten sechs Jahren fünf Kinder zur Welt brachte und weitere vier innerhalb von siebzehn Jahren. Dies, obwohl sie jede Schwangerschaft als Qual und Zumutung empfand. Die Liebe zu ihrem Mann ließ sie das aushalten. Die Königin konnte den Neugeborenen nichts abgewinnen. Sie fand schwer Zugang zu den Kleinkindern. Anders war Prinz Albert ein fanatischer Vater, der geduldig genug war, auf die Kinder einzugehen und sich mit ihnen zu beschäftigen. So ging er bei jeder Gelegenheit mit ihnen zum Drachensteigen, Schlittschuhlaufen oder Rodeln und baute mit ihnen Schneemänner.
Beide Eheleute hatten keinerlei Erfahrung mit heranwachsenden Kleinkindern. Mit seiner charakteristischen pedantischen Art hielt Prinz Albert detailliert fest, wie die Erziehung verlaufen sollte. Als negatives mahnendes Beispiel hatte das Paar da wohl den Vater von Königin Victoria und dessen Brüder vor Augen, deren ausschweifendes hemmungsloses Leben der britischen Monarchie bereits viel Ansehen gekostet hatte.
Aufgenommen am 25. Mai 2019